Trotz kräftiger Bremsspuren zum Jahresende sind in Deutschland 2023 deutlich mehr Autos produziert und verkauft worden. Die Pkw-Neuzulassungen stiegen um 7,3 Prozent auf 2,84 Millionen, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilte. Dabei waren die deutschen Oberklasse-Hersteller die großen Gewinner.
Von den Bändern liefen in Deutschland nach Angaben des Branchenverbandes VDA 4,1 Millionen Personenwagen, 18 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, in dem Chipmangel und Teile-Knappheit der Branche zu schaffen machten. 3,1 Millionen davon gingen 2023 ins Ausland.
Sowohl die Produktion als auch der Absatz lagen aber deutlich unter den Zahlen des letzten Jahres vor der Coronakrise. Damals hatten deutsche Autobauer und Importeure noch 3,6 Millionen Neuwagen verkauft und fast 4,7 Millionen gebaut.
Minus 23 Prozent
Ein Minus von 23 Prozent im Dezember dämpfte den positiven Absatztrend. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) warnte davor, dass das abrupte Ende des Umweltbonus der deutschen Regierung für Elektroautos Mitte Dezember die Neuzulassungen im laufenden Jahr bremsen werde.
Im Dezember haben sich die Verkaufszahlen reiner Elektroautos fast halbiert. Das war aber laut VDA auch darauf zurückzuführen, dass die Reduktion der finanziellen Anreize für batteriegetriebene Autos und das Ende der Förderung für Plug-in-Hybride Ende 2022 zu einem Run auf diese Fahrzeuge geführt hatte.
Elektro überholt Diesel
Im Gesamtjahr stiegen die Zulassungen batteriegetriebener Autos um 11 Prozent auf 700.200. Sie machten damit 18,4 Prozent aller Neuwagen-Verkäufe aus und überholten Diesel-Modelle, die nur noch auf einen Marktanteil von 17,1 Prozent kamen. Plug-in-Hybride gerieten dagegen völlig aus der Mode, ihre Zulassungen halbierten sich. 34,4 Prozent der zugelassenen Neuwagen hatten einen Benzinmotor, um 1,8 Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor. Konventionelle Antriebe haben damit noch leicht die Oberhand gegenüber Hybrid- und reinen Elektrofahrzeugen.