Inklusive der 7855 Teilnehmenden an Schulungen sind damit momentan 49.331 Personen in der Steiermark ohne Beschäftigung (plus 3449 Personen oder plus 7,5 Prozent). „Dieser Zuwachs der Arbeitslosigkeit von 6,8 Prozent liegt im Schnitt der vergangenen Monate“, erklärt der steirische AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe. „Die gegenwärtige Rezession wirkt sich schon seit längerem insbesondere auf die Branchen Bau und Industrie aus, dazu kommt die zu dieser Jahreszeit übliche Saisonarbeitslosigkeit am Bau“, so Snobe weiter, der angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds von einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit in den nächsten Wochen und Monaten ausgeht.
536.000 Personen sind derzeit geschätzt unselbständig beschäftigt, ein Plus von 1000 Personen oder 0,3 Prozent zum Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote liegt geschätzt bei 7,2 Prozent (+0,4 Prozentpunkte). Die Nachfrage nach zusätzlichen Arbeitskräften sank in der zweiten Jahreshälfte 2023. Dies ist auch bei der Zahl der dem AMS seitens der Wirtschaft gemeldeten offenen Stellen ablesbar – im Dezember gingen sie um 4769 oder 28,4 Prozent auf 12.016 Stellen zurück.
Schulungszuschlag neu
Ab einer Schulungsdauer von vier Monaten wurde seitens des AMS seit 2020 zusätzlich zum Arbeitslosengeld ein Bildungsbonus von rund 190 Euro monatlich an Schulungsteilnehmende ausbezahlt; dieser Bonus soll nun ab 2024 als „Schulungszuschlag neu“ unbefristet verlängert und ausgebaut werden. Der neue Schulungszuschlag umfasst, gestaffelt nach Ausbildungsdauer, drei Stufen – Schulungsteilnehmende erhalten dann zwischen 75 und 374 Euro zusätzlich pro Monat. „Damit wollen wir arbeitslos gemeldete Personen ermutigen und dabei unterstützen, auch längere Aus- und Weiterbildungen zu absolvieren“, so Snobe abschließend.
7,8 Prozent Arbeitslosenquote in Österreich
Österreichweit waren Ende Dezember 2023 rund 399.000 Personen beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet. Davon waren 329.328 Personen arbeitslos, 69.677 Personen befanden sich in Schulungen. Die Arbeitslosenquote betrug zum Jahresende 7,8 Prozent. Die Zahl der offenen Stellen war leicht rückläufig und lag mit Ende des Jahres bei 92.284 (2022: 109.797). Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit bei Frauen weniger stark gestiegen als bei Männern.
Positiv sei die Entwicklung im Bereich der Langzeitarbeitslosigkeit, die im April 2021 mit 148.436 Personen ihren Höchststand erreichte und seither fast halbiert werden konnte, erklärte heute Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP). Weiters rechnete er vor: „Das Jahr 2023 baute aus Sicht des Arbeitsmarkts auf einem sehr niedrigen Vorjahresniveau von 2022 mit einer Arbeitslosigkeit von durchschnittlich 332.645 Personen auf. Im Jahr 2023 war mit durchschnittlich 341.319 arbeitslosen Personen lediglich eine leichte Steigerung zu beobachten.“
Kocher: Arbeitsmarkt insgesamt widerstandsfähig
Grundsätzlich meinte der Minister: „Der österreichische Arbeitsmarkt lässt sich in Hinblick auf seine Entwicklung im vergangenen Jahr 2023 insgesamt als widerstandsfähig bezeichnen.“ Im ersten Quartal habe noch ein kontinuierlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit verzeichnet werden können. Ab April habe sich diese Dynamik zunehmend eingebremst. Diese Entwicklung habe sich in den darauffolgenden Monaten fortgesetzt, „verschlechterte sich im Vorjahresvergleich jedoch nicht substanziell“, so Kocher.
Es müsse auch bedacht werden, dass Ukrainerinnen und Ukrainer 2023 vollumfänglich in die Arbeitsmarktstatistik aufgenommen wurden. Dadurch sei zwar die Arbeitslosigkeit statistisch angestiegen, gleichzeitig habe sich die Zahl der unselbstständig beschäftigten Ukrainerinnen und Ukrainer am österreichischen Arbeitsmarkt von rund 13.500 zu Jahresbeginn auf rund 17.000 erhöht.
Langzeitarbeitslosigkeit
Positiv sei die Entwicklung im Bereich der Langzeitarbeitslosigkeit, die im April 2021 mit 148.436 Personen ihren Höchststand erreichte und seither fast halbiert werden konnte. Damit seien Ende 2023 78.506 Personen langzeitarbeitslos gewesen – also länger als ein Jahr ohne Beschäftigung.
Außerdem sei die Zahl der unselbstständig Beschäftigten weiter gestiegen. „Mit aktuell rund 3.915.000 erwerbstätigen Personen verzeichnet der österreichische Arbeitsmarkt einen Beschäftigungsrekord – noch nie waren zum Jahreswechsel so viele Personen in Österreich unselbstständig beschäftigt“, freute sich heute der Arbeits- und Wirtschaftsminister.