Die Zahl der Jobsuchenden lag Ende Dezember 2023 bei 399.005 Personen und damit um 6,4 Prozent über dem Wert von 2022. Der Anstieg bei den Frauen betrug 5,6 Prozent, bei den Männern waren es 7 Prozent. Bei Jugendlichen gab es zum Jahresende einen Zuwachs von 9,6 Prozent, bei Beschäftigten 50+ von 1,2 Prozent. Bei Inländern verzeichnete das AMS Plus 2,4 Prozent, bei Ausländern 12,5 Prozent. Besonders kräftig war der Anstieg zum Jahresausklang bei Akademikern (+14,6 Prozent).

Nach Bundesländern betrachtet hat es das Industrieland Oberösterreich mit Jahresende besonders hart getroffen (+9,9 Prozent), es folgen die Steiermark und Vorarlberg mit über sieben Prozent. Am geringsten war der Zuwachs der Arbeitslosen und der Personen in Schulung in Kärnten mit 0,9 Prozent. Nach Branchen geordnet hat es das Gesundheits- und Sozialwesen am stärksten erwischt, hier wurde ein Plus von 16,1 Prozent verzeichnet, bei der Warenherstellung waren es 12 Prozent.

Rückgang der offenen Stellen

Ein Blick auf die Lehrstellenstatistik des Arbeitsmarktservice von Dezember zeigt einen Rückgang der offenen Stellen von 3,7 Prozent (sofort verfügbar) und 8 Prozent (nicht sofort verfügbar). Apropos offene Stellen: Über alle Branchen und Altersgruppen hinweg nahmen die sofort verfügbaren Jobs im Dezember 2023 um 16 Prozent ab, allerdings nahmen die nicht sofort verfügbaren Arbeitsplätze um 8,3 Prozent zu.

Im europäischen Vergleich stand Österreich zum Jahresende 2023 mit einer Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent besser als der EU-27 Schnitt mit 6 Prozent da. Deutschland lag bei 3,1 Prozent, Spitzenreiter war Spanien mit 12 Prozent.

Im Durchschnitt des Vorjahres bemühten sich 341.319 Menschen um einen Job, im Jahr 2022 waren es 332.645. Bei den Frauen waren es von Jänner bis Dezember um 0,8 Prozent mehr, bei den Männern um 4,2 Prozent. Mit einem Zuwachs der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer von 4,6 Prozent lief es in Oberösterreich und der Steiermark am schlechtesten. Signifikant war der Anstieg bei Ausländern (+10 Prozent) und Jugendlichen (+6,5 Prozent). Auch über das Gesamtjahr war unter allen Bildungsabschlüssen der Anstieg bei den Akademikern am höchsten (+9,2 Prozent).

Tiefpunkt der Konjunktur durchschritten

Mit Verweis auf die jüngste Wifo-Prognose meinte AMS-Chef Johannes Kopf heute: „Der Tiefpunkt der Konjunktur dürfte am Jahresende 2023 durchschritten sein. In diesem Sinne kann man bis zur wirklichen Trendwende wohl davon ausgehen, dass die Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten zwar noch weiter steigen wird, aber voraussichtlich nur mehr schwächer.“

Positiv sei die Entwicklung im Bereich der Langzeitarbeitslosigkeit, die im April 2021 mit 148.436 Personen ihren Höchststand erreichte und seither fast halbiert werden konnte, erklärte Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP). Außerdem sei die Zahl der unselbstständig Beschäftigten weiter gestiegen. „Mit aktuell rund 3.915.000 erwerbstätigen Personen verzeichnet der österreichische Arbeitsmarkt einen Beschäftigungsrekord - noch nie waren zum Jahreswechsel so viele Personen in Österreich unselbstständig beschäftigt“, freute sich heute der Arbeits- und Wirtschaftsminister.

Grundsätzlich meinte er: „Der österreichische Arbeitsmarkt lässt sich in Hinblick auf seine Entwicklung im vergangenen Jahr 2023 insgesamt als widerstandsfähig bezeichnen.“ Es müsse auch bedacht werden, dass Ukrainerinnen und Ukrainer 2023 vollumfänglich in die Arbeitsmarktstatistik aufgenommen wurden.