Zunächst hieß es, die Betreiberfirma des Wiener Klubs Pratersauna sei insolvent. Doch die sich in Sanierung befindliche Gesellschaft Soundgang Studio GmbH sei zwar in der Pratersauna angesiedelt, nicht aber für deren Betrieb verantwortlich. Somit bleibe der Betrieb der Pratersauna „unbeschadet“ aufrecht, stellt diese selbst klar. Und sie stehe auch weiterhin im direkten Eigentum der Dots Group.
Dicke Luft also rund ums Imperium des schillernden Szenegastronomen Martin Ho. Der vorgelegte Sanierungsvorschlag im Verfahren ohne Eigenverwaltung lautet bei Annahme jedenfalls auf 20 Prozent binnen zwei Jahren. Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf 600.000 Euro. Betroffen sind 80 Gläubiger, teilen AKV und KSV mit.
Die Arbeiterkammer prüft indes eine Betrugsanzeige gegen Ho wegen ausstehender Zahlungen an Mitarbeiter. Heuer hätten 78 Beschäftigte diverser Unternehmen der Dots-Gruppe wegen offener Ansprüche gegen ihren Arbeitgeber Rechtsberatung bei der AK Wien gesucht. Kritisch sieht die AK außerdem die Umstrukturierungen und Verkäufe einzelner Gesellschaften der Dots-Gruppe. Die Gruppe selbst bezeichnet die Arbeiterkammer-Vorwürfe als „haltlos“.
Die Dots Group erwirtschaftet laut eigener Auskunft in den Bereichen Gastronomie, Bars und Klubs, Hotellerie, Ausstellungstätigkeit und Kunsthandel mit 250 Mitarbeitern rund 15 Millionen Euro Jahresumsatz. Aufgebaut hat sie der gebürtige Vietnamesen Ho, der ein Freund von Ex-ÖVP-Chef bzw. Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz ist. Voriges Jahr zog sich Ho, der bürgerlich Anh Tuan Hovon heißt, aus vielen Geschäftsführerposten seiner Gruppe zurück – etwa auch bei der Betreiberin der Pratersauna.
„Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Sanierungsbestrebungen aufrechterhalten werden können“, sagt KSV-Experte Jürgen Gebauer zu den Sanierungsbestrebungen bei Soundgang Studio.