Wer zuletzt auf die Zapfsäulen blickte, dürfte bemerkt haben: Egal ob Diesel oder Benzin, die Spritpreise sind plötzlich auch wieder einmal unter der magischen Marke von 1,50 Euro angesiedelt. Zumindest an den heimischen Tankstellen geht das heurige Jahr aus Teuerungssicht versöhnlich zu Ende. „Während insgesamt die Preise heuer um rund acht Prozent gestiegen sind, sind die Preise für Eurosuper und Diesel heuer im Jahresschnitt um fast neun Prozent niedriger als im Vorjahr“, rechnet der VCÖ vor. Gleich geblieben ist, dass auch 2023 wieder Eurosuper günstiger getankt wurde als Diesel.
„Im Schnitt war heuer für einen Liter Diesel 1,66 Euro zu zahlen, um 16 Cent weniger als im Jahr 2022. Der Preis für einen Liter Eurosuper war mit durchschnittlich 1,58 Euro etwas niedriger als jener von Diesel und lag um 15 Cent unter dem Durchschnitt des Vorjahres“, so VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Große Ausnahme bleibt das Tanken bei Autobahntankstellen, wo die Preissprünge höher ausfallen und man deutlich tiefer in die Tasche greifen muss.
Tanktourismus im Sinken
Im EU-Vergleich tankt es sich in Österreich aber günstig. In Deutschland liegen die Treibstoffpreise bei rund 1,70 Euro, in Italien und Frankreich bei etwa 1,80 Euro. Zu unseren Nachbarn tanken zu fahren, zahlt sich aktuell auch im Osten und Süden nicht aus.
Preisbeispiel: 280 Euro sparen
Hätte die Autoindustrie das schon vor rund 30 Jahren als Standard angekündigte 3-Liter-Auto umgesetzt, hätten die Haushalte nur halb so hohe Treibstoffkosten, nimmt Mosshammer die Industrie in die Pflicht. „Umso wichtiger sind niedrigere CO₂-Grenzwerte für Neuwagen, damit die Hersteller mehr spritsparende Modelle auf den Markt bringen“, betonte die Vertreterin des VCÖ.
Mosshammer bringt ein Beispiel: „Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 6,4 Liter Diesel betragen die Spritkosten pro Kilometer 10,6 Cent, wer im Schnitt nur 5 Liter pro 100 Kilometer verbraucht, senkt die Kosten auf 8,3 Cent pro Liter, was bei einer durchschnittlichen Jahresfahrleistung von 12.200 Kilometer eine Ersparnis von 280 Euro bringt.“