Es war ein Eklat im letzten September. Die Kleine Zeitung titelte „Ende oder Ente“, in Anspielung, ob es nicht doch eine Falschmeldung gewesen sei. Thomas Schäfer, Volkswagen-Markenvorstand und Chef der Volumensgruppe, hatte laut über das Ende von Seat spekuliert.
Ein paar Monate später erklären Wolfgang Wurm (Geschäftsführer der Porsche Austria) und Timo Sommerauer (Markenchef Seat/Cupra Österreich) unisono: „Das sind sehr unterschiedliche Marken. Wir brauchen sie beide und sie brauchen sich gegenseitig.“
Was ist in den wenigen Monaten geschehen? In einem Automarkt, dessen Preise in teils absurde Höhen geschnellt sind, braucht der Volkswagen-Konzern Seat wie einen Bissen Brot. Die junge, schlanke Einsteigermarke für die Basis und weil der Elektromarkt nur schwerlich in Schwung kommt, wird Seat wichtiger, als so mancher im Konzern erwartet hat. Und Cupra, die neue Marke, die dem Konzern eine wesentlich höhere Marge bringt, deckt ein ganz anderes Segment ab und wird zunehmend elektrisch.
Schwieriger Markt, zunehmend preissensitiv
8,2 Prozent Marktanteil bringen beide in Österreich auf die Waage. Geschlagen nur von Volkswagen und Škoda. Seat hätte sogar noch besser abschneiden können (plus 15,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr), wenn mehr Autos lieferbar gewesen wären. Cupra konnte sich gegenüber 2022 heuer gar um 37 Prozent steigern (Marktanteil allein 3,1 Prozent). In einem Markt, der immer schwieriger und zunehmend preissensitiv wird.
Seat feiert übrigens 2024 gleich zwei Jubiläen (40 Jahre Ibiza, 25 Jahre Leon) und geht in Kampfstellung: Zum 40er des Ibiza wird eine Reihe von Sondermodellen aufgelegt. In der 80-PS-Version startet er zum Jubiläum bei 13.790 Euro (abgezogen werden Jubiläumsprämie und diverse Boni) oder 99 Euro im Leasing/Monat. Für die weiteren Seat-Modelle gibt es Preisreduktionen im Jubiläumsjahr von bis zu 4000 Euro. Dazu kommt der Elektroroller Mó in einer Version, für die man keinen Führerschein braucht, unter 5000 Euro.
Cupra bringt 2024 eine neue Plug-in-Hybrid-Generation und gleich vier neue Modelle: Born VZ, der neue Formentor, der neue Leon und der Tavascan.