Mittlerweile ist die Zinsflaute für Sparerinnen und Sparer zwar vorüber, aber die Gratisgeldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) hat ein großes Loch in die Konten der Privatkunden gerissen. Das trifft die Bürger Österreichs besonders hart, denn insgesamt horten sie die stolze Summe von knapp 300 Milliarden Euro am Sparbuch und am Konto.

Im Jahr 2022 haben österreichische Familien 23 Milliarden Euro an Kaufkraft verloren (16 Milliarden auf Bankkonten, 7 Milliarden auf Spareinlagen), dieses Jahr sind es voraussichtlich 19 Milliarden Euro (13 Milliarden auf Bankkonten, 6 Milliarden auf Spareinlagen). Eine Berechnung der Agenda Austria zeigt, wie sich 10.000 Euro über die vergangenen zwei Jahrzehnte entwickelt haben.

Was aus 10.000 Euro wurde
Was aus 10.000 Euro wurde © Agenda Austria

Warum von 10.000 Euro nur 6000 übrig sind

Der Geldwert von 10.000 Euro Bargeld beträgt heute nur mehr 6000 Euro, auf dem Sparbuch würde er immerhin noch 8000 Euro betragen. „Sparen ist enorm wichtig, aber die Österreicher bunkern das Geld, statt es zu investieren. Dadurch verlieren sie Kaufkraft im großen Stil“, wie Agenda-Austria-Ökonom Dénes Kucsera meint. Die Kapitalmarktkultur in Österreich sei unterentwickelt, das müsse geändert werden. Dazu gehört auch eine entsprechende Finanzbildung.