Für Hans Peter Schützinger, Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding, ist es eine herausfordernde Bilanz. Dabei stimmen die Zahlen des weltweit mit über 36.000 Mitarbeitern agierenden Unternehmens: Der Neuwagenabsatz mit weltweit 741.290 Fahrzeugen ist um 13 Prozent gestiegen, der Gebrauchtwagenabsatz bilanziert mit 213.922 Fahrzeugen ebenfalls mehr als positiv. Und in Österreich verzeichnet man einen Rekordmarktanteil. VW (1.) und Skoda (2.) sind die Lieblingsmarken hierzulande. 

Aber: Der Abbau aufgestauter Auftragsbestände überdeckte im abgelaufenen Autojahr die verhaltenen Auftragseingänge. Die Rezession, die Zinsen sind nicht spurlos am Markt vorbeigegangen. Das merkt auch Schützinger an, wenngleich er sagt: „Die Rezession wird unser Geschäft nicht zerstören.“

Sinkende E-Auto-Aufträge

Der Automarkt müsse wieder mit Incentives und Rabatten stimuliert werden. Österreichs wird auf rund 240.000 „gesunde“ Stück im heurigen Jahr kommen, was der Größe des Landes entspricht. Den guten Absatz und den Rekordmarktanteil in Österreich von 39,6 Prozent führt Schützinger auch auf den Schwerpunkt Finanzierung zurück. 46 Prozent der verkauften Fahrzeuge wurden von der Porsche Bank finanziert. 

Zwiespältig – bei all den guten 23er-Zahlen, die ein ähnliches ertragreiches Jahr wie 2022 vermuten lassen – lässt das zweite Halbjahr 2023 die Porsche-Holding-Manager zurück. Die gute Auftragslage ging zurück, spürbar auch bei den E-Autos. Die Auftragseingänge sanken bei den E-Autos stärker als bei den Verbrennern.

Auch wenn E-Autos und Hybride gegenüber den Verbrennern anteilsmäßig zulegten. Der Pkw-Markt in Österreich wuchs 2023 um 11,57 Prozentpunkte. Die alternativen Antriebe legten um 33,28 Prozent zu, ausgehend von einer niedrigen Stückzahl. Nur das Premium- und Luxussegment war von einer Kaufzurückhaltung nicht betroffen.

2024? „Es wird weiterlaufen“

Kräftig investiert wurde weltweit mit über 125 Millionen Euro. Nicht einfach sei der Markt in China, der zuletzt etwas abkühlte, aber ein extrem wichtiges Absatzgebiet bleibt. Man baut dort Großhändler auf und aus und zuletzt das – für China ungewöhnlich – erste Gebrauchtwagenzentrum. 

Wichtig im Portfolio sei das in mehreren Ländern agierende hauseigene Softwareunternehmen, welches diverse Programme für das Verkaufsmanagement entwickelt und auch für den Volkswagen-Konzern arbeitet. Genauso wie die Elektrohausmarke Moon, die ebenso zunehmend den Volkswagen-Konzern unterstützen.

Wie soll es aber 2024 weiter gehen? Die Befürchtung ist, dass der Elektromarkt stagnieren werde. „Aber es wird weiterlaufen“, sagt Schützinger. Der Elektromarkt sei eben zunehmend schwierig. Innerhalb weniger Jahre sei er von 15 auf 45 Marken gewachsen und von knapp über 20 auf heute 123 Modelle. „Wir sind aber verhalten optimistisch, sehen das Glas halbvoll. Im zweiten Halbjahr wird der Verkaufsmotor insgesamt wieder anspringen, auch wir haben eine Reihe neuer Modelle.“