Der Dieselöl-Großhändler LU&NO AG mit Sitz in Wien ist insolvent. Laut Unternehmensangaben belaufen sich die Verbindlichkeiten auf rund 500 Millionen Euro. „Ein erheblicher Anteil der Verbindlichkeiten dürfte auf Steuerrückstände (Mineralölsteuer) zurückzuführen sein“, erklärte Jürgen Gebauer vom KSV1870 am Dienstag in einer Aussendung. Zusätzlich sei es zu Beginn der Coronapandemie im März 2020 zu einem dramatischen Einbruch des Weltölmarktpreises gekommen.
Laut Firmenbuch („Wirtschafts-Compass“) ist Luca Saracino Alleinaktionär der LU&NO Aktiengesellschaft. Am Dienstag hat das Handelsgericht Wien über das Vermögen der LU&NO AG ein Konkursverfahren eröffnet. Von der Insolvenz sind 46 Gläubiger sowie 5 Dienstnehmer betroffen.
Seit 2016 im Großhandel aktiv
Bei einem Umsatz von 1,78 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2021/22 belief sich der Verlust der LU&NO AG auf 138,4 Millionen Euro, geht aus dem im Firmenbuch hinterlegten Jahresabschluss hervor. Das Unternehmen war seit 2016 im Großhandel aktiv und handelte mit international gekauftem Dieselöl. Der Verkauf von Mineralöl an österreichische Unternehmen wurde laut dem Kreditschutzverband von 1870 (KSV) bereits im Jänner 2022 eingestellt. Seither habe die LU&NO AG lediglich über ihre Zweigniederlassung in Hamburg gehandelt. Zwischenzeitig wurde die Geschäftstätigkeit des Unternehmens aber zur Gänze eingestellt.
Zum Insolvenzverwalter des Unternehmens wurde der Wiener Rechtsanwalt Helmut Platzgummer bestellt. Die Berichts- und Prüfungstagsatzung findet am 14. Februar 2024 statt. Betroffene Gläubiger können ihre Forderungen bis zum 31. Jänner 2024 am Handelsgericht Wien anmelden.