Zuletzt ist es Schlag auf Schlag gegangen. Nachdem sich die Sozialpartner in der Metallindustrie nach harten Verhandlungsrunden – inklusive Streiks – auf einen Lohn- und Gehaltsabschluss einigen konnten, folgten in den vergangenen Tagen zahlreiche kleinere und größere Branchen. So erhöhen sich beispielsweise im Güterbeförderungsgewerbe die Mindestgehälter um 9,17 Prozent (jedoch aber mindestens um 165 Euro). Im Glasbläser- und Glasinstrumentenerzeugergewerbe steigen die Einkommen um 9 Prozent, in der Reinigungsbranche um 9,2 Prozent, bei der Diakonie Österreich sowie im Bewachungsgewerbe ebenfalls jeweils um 9,2 Prozent, bei der Raiffeisen Ware Austria um 8,7 Prozent und bei den Straßengesellschaften um 9,3 Prozent. Teilweise schon deutlich vor den Metallern wurden u. a. in der privaten Sozialwirtschaft, im öffentlichen Dienst und bei den Brauereien, relativ friktionsfrei und geräuschlos, Abschlüsse erzielt.
In einigen Branchen hakt es indes teilweise noch gewaltig. Prominentestes Beispiel wohl der Handel, wo es in der Vorwoche auch in der fünften Verhandlungsrunde zu keinem Abschluss gekommen war. Die Arbeitgeber bieten ein Plus von 8 Prozent, die Arbeitnehmerseite fordert 9,4 Prozent für die 430.000 Handelsangestellten. Nach den Protesten und vereinzelten Warnstreiks am zurückliegenden verlängerten Einkaufswochenende soll in dieser Woche wieder verhandelt werden.
Streikdrohung bei der A1-Telekom, Unmut in der IT-Branche
Auch bei der A1-Telekom gibt es noch keine Einigung. Die Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten fordert eine Erhöhung der Gehälter von 11,6 Prozent und eine Arbeitszeitverkürzung (bei vollem Lohnausgleich) für die rund 10.000 Beschäftigten. Bisher sind fünf Verhandlungsrunden gescheitert, zuletzt kam es zu österreichweiten Betriebsversammlungen. Heute folgt die sechste Verhandlungsrunde. Dabei entscheide sich, „ob ab Dienstag Streiks in allen Bereichen der A1-Telekom stattfinden“, so die Gewerkschaft.
Auch in der IT-Branche sind die Fronten verhärtet. Gefordert wird eine Gehaltserhöhung von mindestens 9,25 Prozent – die Arbeitgeber bieten 6,25 Prozent, so die Gewerkschaft GPA. „Das ist nicht annehmbar, zwischen 11. und 13. Dezember werden Betriebsversammlungen abgehalten.“ Am Freitag wird wieder verhandelt.