Im Firmennetzwerk Signa des Tiroler Investors René Benko zeichnen sich weitere Insolvenzen ab. Die Signa Development Finance erklärte am Freitagabend, als Herausgeberin einer 300 Millionen Euro schweren Anleihe teile man mit, dass es wahrscheinlich sei, dass die Emittentin, die Signa Development und weitere Gesellschaften der Signa Development Gruppe „in sehr naher Zukunft“ einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen würden.
Die Stellung solcher Anträge sei ein Kündigungsgrund unter den Anleihe-Bedingungen, hieß es in der Information für den Kapitalmarkt.
Der verschachtelte Signa Konzern ist das bisher größte Opfer der Turbulenzen am Immobilienmarkt. Neben gestiegenen Zinsen machen Immobilien-Unternehmen auch höhere Baukosten und das Ausbleiben großer Immobilien-Transaktionen zu schaffen. Die Signa Holding hatte Ende November in Wien einen Insolvenzantrag eingereicht.
Es wird mit Hochdruck an einem Sanierungsplan gearbeitet
Dass auch das einstige Filetstück von René Benkos Signa-Konzern, die „Signa Prime“, einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung vorbereitet, hatte zuvor bereits der „Spiegel berichtet“. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ am Freitag unter Berufung auf ungenannte Quellen. Demnach sei mit diesem Insolvenzantrag „innerhalb der nächsten zwei Wochen zu rechnen“, wie es in dem Bericht heißt. Derzeit werde mit Hochdruck an einem Sanierungsplan gearbeitet, der das Gericht von dieser Form der Insolvenz überzeugen soll. Man hoffe, dass dadurch Vermögenswerte gerettet werden könnten, heißt es in dem Bericht. Je mehr Vermögen erhalten bleibe, desto wahrscheinlicher sei es, dass auch die Holding das Insolvenzverfahren überlebe. Ob der Plan aufgehe, sei aber unklar.
„Das schlägt nach oben durch“
Die Verbindlichkeiten der Dachgesellschaft Signa Holding wurden zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags auf fünf Milliarden Euro beziffert, Ende 2022 waren es noch knapp zwei Milliarden Euro. Grund für die Differenz seien Haftungszusagen der Holding für Töchter, die nun berücksichtigt werden müssten. „Das schlägt nach oben durch“, sagte ein Insider dem „Spiegel“. Auch der Wert des Vermögens der Holding werfe Fragen auf. Ende 2022 mit 6,1 Milliarden Euro kalkuliert, wies der Insolvenzantrag Ende September nur noch 2,8 Milliarden Euro aus. Nicht nur der Wert der großen Unternehmenstöchter sei gesunken, sondern auch der nicht näher bezeichneter „verbundener Unternehmen“.