Die KV-Verhandlungen im Handel sind am Donnerstagvormittag in die fünfte Runde gestartet. Aber auch nach mehr als acht Stunden Verhandlung konnten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht einigen. Allerdings dürfte die von den Arbeitgebern gebotene Einmalzahlung vom Tisch sein. Es werde derzeit an verschiedenen Modellen gerechnet, aber die Verhandlungen würden eher zäh verlaufen, heißt es dazu aus Verhandlungskreisen.
Kommt es in der Nacht zu keiner Einigung, will die Gewerkschaft Warnstreiks und Proteste am morgigen Marienfeiertag bzw. am darauffolgenden zweiten Weihnachtseinkaufssamstag fortsetzen. Welche Aktionen folgen könnten, lässt sie vorerst offen. Dafür bekräftigten die Arbeitnehmervertreterinnen vor der neuen Verhandlung gegenüber der APA, dass sie sich eine „soziale Staffelung“ im Abschluss vorstellen könnten.
Es geht um die Gehälter von 430.000 Angestellten
Dem Handel steht mit dem verkaufsoffenen Marienfeiertag und dem zweiten Einkaufssamstag im Advent ein potenziell besonders umsatzträchtiges, verlängertes Einkaufswochenende bevor. Arbeitsniederlegungen der Beschäftigten oder Aktionen im öffentlichen Raum könnten das Shoppingvergnügen und damit die erhofften Einnahmen schmälern.
Beim Handels-KV geht es um die Gehälter von 430.000 Angestellten und Lehrlingen. Es ist der zweitgrößte Kollektivvertrag in Österreich. In vier Runden schafften die Sozialpartner bisher keinen Gehaltsabschluss für 2024. Die Gewerkschaft pocht auf ein Plus von zumindest der Höhe der Jahresinflation. Das wären 9,2 Prozent. Die Arbeitgeber boten zuletzt 6 Prozent sowie eine einmalige Prämie von 1.000 Euro.