„Erfolgreicher Vermögensaufbau ist angesichts hoher Inflation, unklarer Wirtschaftsaussichten sowie einer schwer überblickbaren Vielzahl an verschiedenen Spar- und Anlageformen für private Haushalte zu einer schwierigen Aufgabe geworden“, sagte der Vize-Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank, Gottfried Haber, bei der Präsentation des neuen Service-Angebotes. Mit der neu entwickelten Transparenzplattform für Spareinlagenzinsen gibt die OeNB heimischen Sparern ein neues Instrument in die Hand, um sich aus zuverlässiger Quelle umfassend über die aktuellen Bedingungen auf dem Markt für Spareinlagen sowie über Details zu konkreten Konditionen aller in Österreich tätigen Banken zu informieren.
Zinssatz ohne Bedingungen
“Sparzinsen Österreich“, wie die Transparenzplattform für Spareinlagenzinsen kurz genannt wird, deckt Sparprodukte ab, die in der Filiale oder auf digitalem Weg, z. B. via Smartphone, abgeschlossen werden können. Zu diesem Zweck stellen die österreichischen Banken ihre Angebote für täglich fällige Einlagen sowie für Produkte mit Bindungsfristen von 6, 12, 24 und 36 Monaten zur Verfügung. Es handelt sich hierbei jeweils um einen Zinssatz ohne Bedingungen, der
- unabhängig von der Einlagenhöhe ist (es sei denn, es ist generell eine gewisse Einlagensumme notwendig),
- keine Neukunden- und Neukapitalaktionen berücksichtigt,
- sich bei gebundenen Einlagen grundsätzlich auf Produkte mit Einmalzahlungen bezieht und
- nicht von sonstigen Nebenbedingungen, wie z. B. der Eröffnung eines Wertpapierdepots, abhängt.
Die Transparenzplattform für Spareinlagenzinsen informiert ausschließlich über klassische Spareinlagen mit Laufzeiten bis zu 36 Monaten, andere längerfristige und zweckgerichtete Anlageformen wie z. B. Bausparprodukte, Bundesschatzscheine oder auch Wertpapierinvestments werden mangels unmittelbarer Vergleichbarkeit bewusst nicht berücksichtigt, sollten bei Veranlagungsentscheidungen aber ebenfalls mitbedacht werden.
Was hier anders ist
Die Transparenzplattform dupliziert bewusst nicht bereits vorhandene private und öffentliche Vergleichsplattformen, die konkrete Produkte für bestimmte persönliche Veranlagungswünsche vergleichen, sondern stellt durch den übersichtlichen Marktüberblick und die Erhöhung der Markttransparenz den logisch ersten Schritt in den Vordergrund und schließt damit eine Lücke. „Es ist in jedem Fall sinnvoll, sich mit der eigenen Veranlagung aktiv auseinanderzusetzen und einen Marktüberblick zu verschaffen.
Man sollte sich individuell überlegen, welche Beträge kurzfristig für den Zahlungsverkehr benötigt werden und welche mittel- oder längerfristig für Veranlagungsprodukte zur Verfügung stehen. Mit der Hausbank zu sprechen, sich beraten zu lassen, Vergleichsangebote einzuholen und am Ende eine bewusste Entscheidung zu treffen, sollte selbstverständlich sein, wenn es um das eigene Geld geht“, ermutigt Vize-Gouverneur Haber die Sparer zu einem informierten und aktiven Umgang mit Guthaben auf Girokonten und Sparkonten.