2019 wurde der Bau von rund 84.800 Wohnungen bewilligt, von der Bewilligung bis zur Fertigstellung kann man je nach Gebäude mit etwa zwei bis drei Jahren rechnen. Daraus ergibt sich die Rekordzahl von insgesamt 77.346 fertiggestellten Wohnungen im Jahr 2022. In den kommenden Jahren werden deutlich weniger neue Wohnungen auf den Markt kommen, da die Baubewilligungen seit 2020 zurückgegangen sind und 2022 mit 58 924 Wohnungen einen Tiefpunkt erreicht haben.
Mehr als 16.000 Einfamilienhäuser
„2022 lag die Zahl der Baubewilligungen damit unter jener der Baufertigstellungen von 77.346 Wohnungen. Das war zuletzt 2007 der Fall“, erklärt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. 16.370 Ein- und Zweifamilienhäuser wurden im Vorjahr fertiggestellt, 22.546 Gebäude mit insgesamt 77.346 Wohnungen errichtet. Von den baufertiggestellten neuen Gebäuden sind 85,7 Prozent Wohngebäude. Die meisten davon sind Ein- und Zweifamilienhäuser (16.370 Gebäude), 2.956 sind Mehrparteienhäuser. In diesen 2.956 Mehrparteienhäusern wurden rund 47.500 Wohnungen fertiggestellt, das entspricht 61,4 Prozent der fertiggestellten Wohnungen 2022. Die restlichen 14,3 Prozent sind Nicht-Wohngebäude wie zum Beispiel landwirtschaftliche Nutzgebäude, Industrie und Lagergebäude oder Bürogebäude.
Neben Neuerrichtungen von Gebäuden wurden auch rund 12.100 Wohnungen durch An-, Auf- Umbautätigkeiten an bestehenden Gebäuden 2022 geschaffen – wobei für Wien die auf diese Weise errichteten Wohnungen nicht in den Daten enthalten sind.
Die meisten Wohnungen in Wien
Wie in den vergangenen Jahren wurden auch 2022 die meisten Wohnungen in Wien fertiggestellt (rund 21.100 bzw. 27,3 Prozent aller fertiggestellten Wohnungen). An zweiter Stelle folgt Niederösterreich mit 16,8 % bzw. 13.000 Wohnungen und den dritten Platz belegt Oberösterreich mit 16,1 % bzw. 12 400 Wohnungen. Vorarlberg (9,6), Tirol (9,3) und das Burgenland (8,5) verzeichneten ebenfalls eine Fertigstellungsrate über dem Bundesschnitt. Die restlichen Bundesländer Salzburg (6,6), Kärnten (6,9), Steiermark (7,6), Niederösterreich (7,6) und Oberösterreich (8,2) lagen jeweils unter dem Österreich-Schnitt.
1,8 Jahre durchschnittliche Baudauer
Im Median lag die Baudauer in Österreich 2022 bei 1,8 Jahren. Hierbei gibt es Unterschiede je nach Gebäudeeigenschaft. Ein- und Zweifamilienhäuser benötigen von der Baubewilligung bis zur Fertigstellung 1,7 Jahre. Wohngebäude mit elf oder mehr Wohnungen benötigen fast doppelt so lange, und zwar 2,9 Jahre. Wohngebäude mit drei bis zehn Wohnungen hatten 2022 eine Baudauer von 2,3 Jahren. Auch in den Bundesländern sind Unterschiede zu sehen: Die geringste Baudauer mit jeweils 1,4 Jahre hatten Kärnten und Oberösterreich. Wien zeigte hingegen mit 3,4 Jahren im Mittel die längste Zeitspanne zwischen Baubewilligung und Fertigstellung, was sich durch die besonders häufig mehrgeschossige Bauweise erklären lässt.