Rund ein Fünftel der Touristen, die in der Sommersaison an die Obere Adria reisten, kommt aus Österreich. Die Städte Jesolo und Caorle, wie auch die Gemeinden wie Grado oder Lignano, bemühen sich entlang des „goldenen Küstenstreifens“ verstärkt um den Ganzjahrestourismus, wie auch Christopher De Zotti, Bürgermeister von Jesolo bestätigt: „Unsere Gäste kommen ganzjährig, auch abseits von Meer und Strand.“ Von Vorteil sei jedenfalls die unmittelbare Nähe zu Venedig, die viele Urlauber besonders in den Nebensaisonen als Tagesausflugsziel nutzen. De Zotti zog gemeinsam mit Pierfrancesco Contarini, dem Präsidenten des Hotelierverbands, eine erfreuliche Bilanz: „Die rund 200.000 Österreicher sehen wir nicht als Touristen, sondern als Gäste, die Freunde geworden sind. Wir hoffen, dass auch die jungen Generationen so zahlreich kommen.“ Rund eine Million Urlauber aus Österreich komme jedes Jahr nach Venetien kommen.
Für Jesolo sei Österreich – nach Italien – das wichtigste Herkunftsland, gefolgt von Deutschland und der Schweiz. Von Mai bis September konnte der Urlaubsort eine durchschnittliche Belegung von 78,6 Prozent erreichen. Im traditionell stärksten Monat August waren 94 Prozent der Betten belegt. Im Durchschnitt war die Auslastung im Vorjahr mit 79,2 Prozent nur geringfügig besser. Auch im Vergleich mit der Konkurrenz, wie dem Nachbarort Bibione (74,3 Prozent Belegung) ist die Stadt Jesolo heuer wieder auf einem sehr guten Niveau. Laut Contarini sind in der Weihnachtszeit immerhin zwischen 50 und 60 Hotels, der rund 300 Mitgliedsbetriebe, geöffnet.
Christkindlmarkt auf Italienisch
Jesolos Bürgermeister outet sich trotz des Angebotes in der eigenen Stadt als Fan der Christkindlmärkte im Nachbarland: „Ich war bereits mehrere Male in Villach. Auch Südtirol ist im Advent sehr beliebt, aber wir wollen keine billige Kopie bei uns. Unser Markt hat den italienischen Flair und kommt besonders bei Familien mit kleinen Kindern sehr gut an.“ Und so würden die Kärntnerinnen und Kärntner „den Spritz“ auch im Winter genießen, während dem jungen Publikum auf zwei Plätzen im Stadtzentrum viele Attraktionen geboten werden – heuer mit einer Premiere: Auf der Piazza Marconi erwacht mit „Jesolo Incatatus“ Hogwarts und das Harry-Potter-Universum zum Leben. Zu den Fixpunkten gehören die Eiskrippe sowie die eindrucksvollen Sandkirchen, die Künstlerinnen und Künstler seit 20 Jahren als Kunstwerke auf Zeit ausstellen. Und als Stadt, in der immer etwas los ist, will Jesolo „über die Grenzen hinweg Mode machen“, so Bürgermeister De Zotti.