Es ist eine heikle Situation für Magna in Graz und für den Autohersteller Fisker. Immer wieder musste er die Produktionszahlen nach unten revidieren.
Im Februar dieses Jahres klang Henrik Fisker noch ganz anders. Er war überzeugt davon, dass sein neues Elektroauto Ocean, das mit Magna in Graz entwickelt und im Grazer Werk produziert wird, in einer hohen Stückzahl produziert werde. „Es ist ein langsamer Produktionsanlauf, der aber so geplant war. Rund 42.000 Stück sollen es 2023 werden, in Folge haben wir ein Volumen von 50.000 Autos pro Jahr angemeldet“, erklärte er im Februar in einem Interview mit der Kleinen Zeitung.
Triste Zahlen
Jetzt, Anfang Dezember,, schaut es nicht nur für die Produktionszahlen trist aus. „Fisker hat die strategische Entscheidung getroffen, die Produktion im Dezember zu reduzieren, um der Liquidität Vorrang einzuräumen und über 300 Millionen US-Dollar an Betriebskapital freizusetzen“, erklärte das Unternehmen gegenüber der Agentur Reuters. Das ist auch insofern interessant, weil er unlängst sogar neue Modelle, die er produzieren will, vorstellte.
Software-Probleme und Börsenspekulanten
Die Probleme bei Fisker sind bekannt. Die Software der Fahrzeuge funktioniert zum Beispiel nicht nach Wunsch, erste Tests in Fachzeitschriften fielen verheerend aus. Technik und Updates lassen auf sich warten, die Autos sollten aber mit einer funktionierenden Software ausgeliefert werden. Fisker sprach im Interview von mehr als 63.000 Reservierungen für den Ocean, rund 25 Prozent aus Europa, der Rest aus den USA.
Das ist nicht die einzige Front, der sich Fisker stellen muss: Er befindet sich auch im Visier von Börsenspekulanten. Bei seinem ersten Autoprojekt landete er bekannterweise einen Bauchfleck. Auf die Börsenspekulanten angesprochen sagte Fisker im Februar dieses Jahres: „Schlagzeilen, die behaupten, wir hätten Probleme, wurden geändert. Man hatte keine Beweise.“