Die Lage am steirischen Arbeitsmarkt ist weiterhin herausfordernd. Mit Stand Ende November waren steiermarkweit 30.485 Personen arbeitslos gemeldet. Einschließlich der gegenwärtig 8611 Teilnehmenden an Schulungen sind damit laut aktuellen AMS-Daten 39.096 Steirerinnen und Steirer ohne Job (ein Plus von 2860 Personen oder 7,9 Prozent). Insgesamt ist die Beschäftigung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dennoch leicht gestiegen: So liege die (geschätzte Zahl) der unselbstständig Beschäftigten bei 551.000 Personen – ein Plus von 2000 Personen oder 0,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote ist damit leicht um 0,4 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent gestiegen.

Der Landesgeschäftsführer des AMS Steiermark, Karl-Heinz Snobe, spricht trotz der Zuwächse bei der Arbeitslosigkeit von einem vergleichbar moderaten Anstieg. „Angesicht der momentanen Rezession, die vor allem Bereiche wie den Bau oder die Industrie stärker trifft, fällt der Anstieg der Arbeitslosigkeit moderat aus – wir rechnen eigentlich schon seit Längerem mit einem viel kräftigeren Plus“, sagt Snobe. Der Hauptgrund: „Die Unternehmen wissen, dass sie bei einem wirtschaftlichen Aufschwung nur schwer zu neuen Arbeits- und Fachkräften kommen und agieren daher zurückhaltend bei der Freisetzung bestehender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Der Ausblick fällt dennoch eindeutig aus: „Angesichts der sinkenden Temperaturen ist jedoch in den nächsten Wochen von steigenden Zahlen an arbeitslosen Personen insbesondere in der Baubranche auszugehen.“ Der Bestand der – beim AMS Steiermark gemeldeten – offenen Stellen ist um 22,3 Prozent auf 12.718 gesunken.

Kräftiger Anstieg in der Industrie und am Bau

Ein Blick auf die Arbeitsmarktbezirke ergibt folgendes Bild: Nur in Liezen (minus 6,8 Prozent) sowie in Bruck/Mur, Deutschlandsberg und Mürzzuschlag wurden noch (meist zarte) Rückgänge bei der Arbeitslosigkeit verzeichnet. In Graz steig die Arbeitslosigkeit hingegen um 9,8 Prozent auf nunmehr 14.762 Betroffene. In Voitsberg und Gleisdorf erreichte der Anstieg der Arbeitslosigkeit jeweils ein Plus jenseits von 20 Prozent im Vergleich zum November des Vorjahres.

Im Branchenvergleich ergibt sich folgendes Bild: Im Produktionsbereich ist die Zahl der Arbeitslosen überdurchschnittlich um 14,2 Prozent auf 3175 Personen gestiegen, die Zahl der offenen Stellen ist hier um 33,4 Prozent auf 1101 gesunken. Im Handel hat die Arbeitslosenzahl um acht Prozent auf 3867 zugelegt, die Zahl der offenen Stellen ist um 22,1 Prozent auf 2056 gesunken. Im Segment Beherbergung und Gastronomie stieg die Arbeitslosenzahl um 5,1 Prozent auf 3966 Betroffene, die Zahl der offenen Stellen nahm um 27,1 Prozent auf 970 ab. Im Bereich Zeitarbeit/Arbeitskräfteüberlassung wurde ein Anstieg um 3,9 Prozent auf 3298 Arbeitslose registriert – hier gibt es 4251 offene Stellen (minus 20,9 Prozent im Jahresvergleich). Und im Bausektor betrug der Zuwachs an Arbeitslosen 21,1 Prozent auf 2429 Betroffene, die Zahl der offenen Stellen nahm indes um 24,9 Prozent auf 799 ab.