Ein geflügeltes Wort lautet, dass man nicht verlernen sollte, die Welt mit Kinderaugen zu sehen. Nun, ich bemühe mich.
Diese Woche setzte es aber einen herben Rückschlag. Nach dem erfolgreichen Schlafenlegen des Einjährigen drehte ich mich im Erfolg suhlend auf die nebenan abgelegte Brille. „Totalschaden“, befand der Optiker nüchtern. Freundlicherweise half mir die Dreijährige schnell, den Durchblick wiederzufinden. Vorsichtig fragte ich an, ob sie denn auch im Kindergarten auf Assistenz beim kleinen Klogang vertraue. Sie, glasklar: „Nein. Aber zu Hause nutze ich halt dich und die Mama.“
Immer näher rückt mir auch die Welt des Buben im Hause. Mittlerweile weiß ich gewiss: „Mama“ heißt „Mama“, „Papa“ kann „Mama“ oder „Papa“ bedeuten, und „aua!“ meint: „Ich brauch‘ Hilfe!“ Letztere bot ich der Tochter jüngst generös beim Abendessen an. Ja, ich könne ihr die frische Pizza aufschneiden. „Ich will lieber noch spielen, weil die Pizza verbrennt meine Zähne“, säuselte sie.
Gefährliche Welt, diese Kinderwelt, dachte ich mir. Verschloss die Augen und schnabulierte Pizza.