Rund fünf Milliarden betragen die Schulden der Signa Holding laut Insolvenzantrag. Mehr als 100 Banken drohen im Zuge der Insolvenz nun teilweise herbe Verluste – je nachdem, ob und womit ihre Kredite besichert sind.
Allein in Österreich sind angeblich rund 2,2 Milliarden Euro Schulden offen, der größte Teil davon bei der Unicredit-Tochter Bank Austria und im Raiffeisen-Sektor. Bei der Raiffeisen Bank International (RBI) sollen die Außenstände bei rund 750 Millionen Euro liegen, bei der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien sollen es 280 Millionen Euro und der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich 150 Millionen Euro sein. Für die Bank Austria beträgt das Signa-Exposure 600 Millionen Euro, für die Erste Group dürften es 40 bis 50 Millionen Euro sein.
Auch die Hypo Vorarlberg, die mehrheitlich im Eigentum des Landes Vorarlberg steht, dürfte mit 200 Millionen Euro ein größeres Volumen bei Signa ausständig haben. Finanzkreise stufen die von der Tageszeitung „Der Standard“ kolportierten Zahlen als plausibel ein.
Noch viel mehr Schulden
Laut einer Studie der Investmentbank JPMorgan summierten sich die Schulden allein in den zwei größten – bis dato nicht insolventen – Immobilientöchtern Signa Prime Selection und Signa Development Selection Ende 2022 auf 13 Milliarden Euro. Die Signa Holding hat übrigens auch Schulden bei der Firma von Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP).
Sebastian Kurz als Gläubiger
Konkret stellte die SK Management 2023 nach erfolgreicher Investorensuche für Signa eine Rechnung in Höhe von 2,4 Millionen Euro, davon wurden aber nur 750.000 Euro beglichen. Ausständig sind folglich 1,65 Millionen Euro. Angesichts der Insolvenz wird Signa die Schulden bei SK Management nicht mehr begleichen. Die Kurz-Firma muss die Summe als Forderung anmelden und bekommt dann – wie andere Gläubiger auch – die Insolvenzquote.