Noch ist völlig unklar, ob und welche Signa-Firmen finanziell so in Schieflage sind, dass sie möglicherweise knapp vor der Insolvenz stehen, eine Entwarnung für den Pleitenfall gibt jedenfalls Uniqa-Chef Andreas Brandstetter für die Versicherungsbranche. „Ich sehe derzeit keine relevanten Aspekte für die österreichische und europäische Versicherungswirtschaft,“ so Brandstetter.
Allerdings wäre die Uniqa selbst betroffen. Konkret mit einer 2017 begebenen Anleihe über 80 Millionen Euro und einer Laufzeit von 30 Jahren. „Bislang wurde immer alles bedient,“ betont der Uniqa-Boss am Dienstag im Klub der Wirtschaftspublizisten. Ein Totalausfall würde den Uniqa-Gewinn um 25 Millionen Euro schmälern, die restlichen 55 Millionen Euro würden das Eigenkapital der Uniqa betreffen, wären also nach außen nicht sichtbar. „Es wird die UNIQA schmerzen, aber wir werden es sehr, sehr, sehr gut verdauen können“, erklärt Brandstetter.
Welche Auswirkungen die Insolvenz wesentlicher Signa-Gesellschaften für Banken und Versicherungen haben könnte, ist ein zentraler Aspekt vieler Ungewissheiten um die finanziell schwer angeschlagene Immobiliengruppe des Investors Rene Benko.
2,2 Milliarden Euro
Dass sich Brandstetter zur Aussage traut, dass Pleiten im Signa-Reich keine großen Folgen für die Versicherungen hätte, ist in seiner Funktion begründet: Er ist Präsident der Europäischen Versicherungswirtschaft. „Ich sehe den Impact auch auf die österreichische Wirtschaft gelassen.“ Damit äußert sich die Uniqa ähnlich wie schon kürzlich der Vorstand der Raiffeisen Bank International (RBI), die in Österreich Benkos wichtigster Geldgeber sein dürfte. Von den angeblich aushaftenden Bank-Krediten in Höhe von 2,2 Milliarden Euro sollen rund zwei Drittel zwei Institute betreffen: An erster Stelle die RBI, an zweiter die UniCredit Bank Austria.