Wer am Wochenende auf die Webseite des Signa-Konzerns blickt, sieht im Wesentlichen eine weiße Seite. Ein Klick auf „Über Signa“: „Not Found“. Auch am Sonntag waren die Inhalte der Webseite nicht erreichbar, mit Ausnahme der Pressekontakte und des Impressums. Er soll sich um Wartungsarbeiten handeln. Laut gesicherten APA-Informationen vom Sonntagvormittag laufen weiter Verhandlungen mit Hedgefonds. Wenn diese scheitern sollten, „führt kein Weg an der Pleite des Imperiums vorbei“, sagte ein Insider zur APA. Es laufe „ein letzter Versuch“.
Auch Medienberichte, wonach eine deutsche Immobilientochter am Freitag einen Konkursantrag in Berlin-Charlottenburg gestellt hat, entsprechen laut Insidern der Wahrheit. „Spiegel“ und „News“ hatten aus dem Antrag zitiert. Laut „Wirtschaftswoche“ sind Mitarbeiter davon auch via Brief informiert worden. Das Gericht muss laut APA-Informationen noch formell zustimmen, das gilt als sicher, wird nicht doch noch rasch Geld aufgestellt. Dann dürfte am Montag auch die Kommunikation dazu erfolgen.
Wie Recherchen der APA und der Lebensmittelzeitung zeigen, soll Sanierer Arndt Geiwitz, und entgegen der bisherigen Darstellung der Signa, noch nicht in einer offiziellen Rolle als Sanierer tätig sein. Vielmehr ist Geiwitz vorerst weiter „nur“ Berater: Der Fachmann hat bisher weder den Vorsitz des Signa-Beirats noch des -Komitees übernommen. Offiziell äußert sich das Geiwitz-Büro auf Anfrage auch dazu nicht.
„Theoretisch noch Chancen“
Die Sanierung des Konzerns des Tiroler Investors Rene Benko durch den auf Investorendruck engagierten Sanierer Arndt Geiwitz wackelt auch laut einem Bericht der deutschen „Lebensmittelzeitung“. Das Gelingen der Restrukturierung der Signa nach einem Geiwitz-Konzept ist demnach und nach APA-Informationen an die raschest nötige frische Liquidität - eine Finanzierung in der Höhe von rund 500 Millionen Euro – geknüpft. „Theoretisch“ bestünden noch Chancen, so der Insider.
In der ORF-„Pressestunde“ zeigte sich Gabriel Felbermayr, Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), generell wenig überrascht, dass es auf den Immobilienmärkten zu Schwierigkeiten gekommen ist, seitdem die Europäische Zentralbank die Zinsen deutlich angehoben hat. Man habe dies eher früher erwartet, da nicht nur die Verschuldung teurer wurde, sondern auch der Wert von Immobilien einbüßte. Konkret zu Signa befragt, sagte Felbermayr, dass der Konzern zwar in Österreich ansässig, aber in ganz Europa tätig sei, vor allem in Deutschland. Man müsse auch die deutschen Behörden fragen, ob sie zu lange zugeschaut hätten.