Die Energiepreise und der private Konsum: Das sind zwei Parameter, die entscheidenden Einfluss auf die künftige Entwicklung der Regionalwirtschaft haben. Diesen Zusammenhang verdeutlichte der Ökonom Eric Kirschner, Leiter der Forschungsgruppe für Regionalwirtschaft und Strukturpolitik bei Joanneum Research, im jüngsten „Wirtschaftstalk“ der Kleinen Zeitung.
Die verhaltenen Aussichten, die derzeit in vielen Branchen auf die Stimmung drücken, wusste Kirschner mit manchem Hinweis aufzuhellen. So meinte er etwa: „Österreichs Beschäftigte sind überdurchschnittlich gut ausgebildet und daher konkurrenzfähig.“ Positiv sei auch, dass trotz Wirtschaftsflaute die Arbeitslosigkeit nicht steige.
Die hohen Zinsen seien allerdings ein Faktor, der die Investitionsbereitschaft der Unternehmen stark dämpfe, so der Forscher. Er lehne zwar allgemein staatliche Markteingriffe ab, beim Industriestrompreis sei aber ein Fortführen der Preisstützung notwendig. Denn sonst verliere der Standort zu sehr an Boden gegenüber Konkurrenten wie Deutschland oder Frankreich. Gerade für die Steiermark mit ihrem hohen Anteil an energieintensiver Industrie sei das essenziell.
Die hochkarätige Runde der anwesenden Unternehmer und Funktionäre diskutierte angeregt über diese Thesen. So gab sich etwa „Saubermacher“-Aufsichtsratschef Hans Roth betont optimistisch: „Die Welt braucht Österreich.“ Mit dabei waren beispielsweise Daniela Pak-Graf (Merkur Innovation Lab), Martin Graf (Energie Steiermark), Karl Hartleb (ICS), Christian Krainer (ÖWG), Rechtsanwalt Arno Likar und Bernd Maier von der Agentur Rubikon. Aus dem Reigen der Sozialpartner diskutierten Nina Zechner (IV), Christoph Kröpfl (Arbeiterkammer), Herbert Ritter und Mario Lugger (beide Wirtschaftskammer). Für die Stadt Graz war Stadtrat Günter Riegler mit von der Partie.