Auch nach sieben Verhandlungsrunden gibt es noch immer kein Ergebnis: Die Verhandlungen zum Metaller-Kollektivvertrag stocken, auf Gewerkschaftsseite wurden für die nächsten Tage deswegen zahlreiche Streiks angekündigt. Erst am 30. November soll weiterverhandelt werden. Die Arbeitgeber-Vertreter skizzierten heute, Mittwoch, ihre weiteren Pläne.

Zu Beginn der Pressekonferenz wiederholte Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie, bereits Bekanntes. Die Gewerkschaft würde „nicht ernsthaft verhandeln“. Die von 11,6 auf 10,6 Prozent reduzierte Forderung der Arbeitnehmer-Seite sei „grotesk und nicht finanzierbar“. Außerdem spielte Knill auf die heuer neu aufgestellte Gewerkschaftsspitze um Reinhold Binder an: „Ich glaube, dass die Verhandlungen heuer auch deswegen so schwierig sind, weil sich ein neuer Koch profilieren will“.

Dann ging Knill noch einmal auf die Struktur der eigenen Branche ein. So gäbe es nur „sehr wenige Großbetriebe“. Den großen Anteil würden „kleine und mittelständische Unternehmen“ ausmachen. Bei den Verhandlungen würde indes zu stark auf die „besten Unternehmen geschaut“. Knills Ansatz: „Wir wollen alle mitnehmen.“ In Summe gäbe es zurzeit „keine Produktivitätsgewinne, die verteilt werden können“. Die Gewerkschaften würden an dieser „Realität vorbei agieren“.

Anzeigen und „betriebliche Lösungen“

Verhandler Stefan Ehrlich-Adam wirft der Gewerkschaft am Mittwoch gar eine „bewusste Gefährdung von Arbeitsplätzen“ vor. „Natürlich“ gäbe es laut Ehrlich-Adam Unternehmen, „denen es gut geht“. Aber jedes dritte Unternehmen im Fachverband würde im heurigen Jahr ein „negatives Betriebsergebnis schreiben“. Ehrlich-Adam: „Das sind Fakten, die wir nicht leugnen können“.   

Die nunmehrigen Streiks würden das Klima zusehends belasten. Ehrlich-Adam: „Wir werden diesen Streiks entgegentreten“. Man wolle etwa „jede Form von unzulässiger Behinderung oder Blockade zur Anzeige bringen.“ Außerdem stellt Ehrlich-Adam in den Raum, „betriebliche Lösungen“ finden zu wollen, wenn die Verhandlungen weiter kein Ergebnis bringen würden. Später würden diese dann mit einem etwaigen KV-Abschluss „gegengerechnet“.