Der 8. Dezember - Mariä Empfängnis - soll 2023 wieder zu einem „Einkaufs-Feiertag wie früher“ werden. Anders als im Vorjahr rechnet der Handelsverband heuer mit einer deutlich höheren Zahl an geöffneten Geschäften: 2020 und 2021 dämpften Lockdowns die Einkaufsfreuden, 2022 hatten sich überhaupt nur 35 Prozent der Einzelhändler entschlossen, am Marienfeiertag ihre Filialen zu öffnen.

„Die Rahmenbedingungen haben sich aber in diesem Jahr deutlich geändert“, so Handelsverband-Sprecher Manuel Friedl zur Kleinen Zeitung. Zum einen ist der Advent der kalendarisch kürzestmögliche, der erste vorweihnachtliche Einkaufssamstag fällt auf den 2. Dezember, der letzte auf den Tag vor Heiligabend. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Dezember heuer um zwei verkaufsoffene Tage kürzer. Mariä Empfängnis fällt auf einen Freitag - und wie in den Jahren zuvor dürfen die Händler von 10 bis 18 Uhr offenhalten. Der Handel erwartet, dass vor allem viele Berufstätige und Familien den Tag für einen Einkaufsbummel nutzen werden.

Bedingungen besser als 2022

„Im letzten Jahr war der 8. Dezember ein Donnerstag, die Energiepreise enorm hoch und der Personalmangel groß“, erinnert sich Friedl. All das gelte in diesem Jahr so nicht mehr, die Energiekosten seien noch immer hoch, aber gesunken, die Zahl an offenen Stellen im Handel deutlich nach unten gegangen. Es zahle sich für die Händler, die Zuschläge an ihre Mitarbeiter zahlen und einen Zeitausgleich bieten müssen, diesmal aus, aufzusperren. Der stationäre Handel werde also deutlich weniger Lücken aufweisen. „Es wird wohl so werden wie in den zwei Jahren vor Corona, 2018 und 2019“, sagt Friedl.

Schon seit Jahrhunderten, genau seit 1647, dient der Marienfeiertag in Österreich als katholischer Feiertag; seit 1995 darf an dem Tag bundesweit eingekauft werden, sofern er nicht auf einen Sonntag fällt. Arbeitnehmer mussten bis zum 10. November darüber informiert werden, dass sie am 8. Dezember eingesetzt werden - sie hatten das Recht, die Beschäftigung binnen einer Woche, nachdem sie informiert werden, abzulehnen.

Wer offen hält, wer schließt

Dennoch wird eine Reihe von Händlern auch in diesem Jahr die Geschäftstore geschlossen halten. Etwa die gesamte Rewe-Gruppe mit Billa, Billa Plus, Bipa und Penny - ausgenommen an jenen Standorte, wo eine Betriebspflicht herrscht. Auch Lidl schließt erneut am 8. Dezember, die Drogeriekette dm hält hingegen diesmal am Marienfeiertag flächendeckend offen. „Wir möchten an diesem für viele Menschen wichtigen vorweihnachtlichen Einkaufstag für unsere Kundinnen und Kunden da sein“, so dm-Geschäftsführer Harald Bauer in einer Aussendung. Während der Diskonter Lidl am 8. Dezember nicht aufsperrt, wird Mitbewerber Hofer seine Filialen offenhalten, so wie auch Interspar und Eurospar-Filialen geöffnet sein werden, bestätigt Spar-Sprecherin Nicole Berkmann. Es werden auch ausgewählte Spar-Märkte öffnen, darüber, welche das sind, werde in den Tagen davor vor Ort informieren bzw. auf der Website veröffentlichen. Adeg-Kaufleute können selbst entscheiden, ob sie an Mariä Empfängnis geschlossen haben.

Übrigens: Eine „Halbe-Halbe-Lösung“ gilt im Dienstleistungsbereich: Während Friseure wie der Handel offen haben, müssen etwa bei dm Kosmetikstudios aufgrund der fehlenden rechtlichen Grundlage geschlossen bleiben.