Heute ist es genau 58 Tage her: Zu Beginn der letzten Septemberwoche ging die alljährliche Forderungsübergabe der Metaller-Gewerkschaften über die Bühne. Seither wird seitens der Sozialpartner verdeutlicht, dass der so oft zitierte „heiße Herbst“ in diesem Jahr weit mehr als eine Floskel ist. Denn fast zwei Monate und sieben Verhandlungsrunden danach sind kaum Annäherungen auszumachen, dafür umso rauere Töne. Und Streiks, die seit gestern wieder angelaufen sind. Dass die Lohnrunden heuer – branchenübergreifend – außerordentlich schwierig werden, war klar. Die Unversöhnlichkeit und die Beharrungskräfte, die seit Wochen zutage treten, überraschen in ihrer Intensität dennoch. Und zwar nicht im positiven Sinn. Zwar ist die Sozialpartnerschaft keine Wohlfühlinstanz mit Harmoniepflicht. Es muss auch gestritten werden, keine Frage.