Laut Gewerkschaft war der gestrige Donnerstag der stärkste Streiktag des seit Dienstag andauernden Protests. Heute werden abermals zahlreiche Betriebe bestreikt. Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA haben die Ausstände sukzessive ausgeweitet, nachdem es auch bei anderen Fachverbänden der Metallindustrie (Fahrzeugindustrie, Gießereiindustrie, Bergbau-Stahl, Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen sowie Nichteisenmetallindustrie) bisher keine Einigung auf einen neuen Kollektivvertrag gibt. „Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA haben daher begonnen, die Kampfmaßnahmen auch auf diese Betriebe auszudehnen. Es werden nun Unternehmen der gesamten Metallindustrie bestreikt“, so die beiden Chefverhandler Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA).

Die Arbeitgeberseite verweist weiterhin auf die schwierige wirtschaftliche Lage, in der zahlreiche Unternehmen aufgrund der Industrie-Rezession stecken. Christian Knill, Obmann des Fachverbandes der Metalltechnischen Industrie (FMTI), kritisierte abermals, dass Streiks nur „Öl ins Feuer gießen“. Er forderte einmal mehr, dass sich auch die Gewerkschaften bewegen müssten, „denn Verhandlungen sind keine Einbahnstraße“.

Am kommenden Montag werden die unterbrochenen Kollektivvertragsverhandlungen für die Metalltechnische Industrie fortgesetzt.

Die Gewerkschaften verlangen weiterhin ein Lohn-Plus von 11,6 Prozent, die Arbeitgeber haben zuletzt sozial gestaffelte Lohn- und Gehaltserhöhungen von durchschnittlich 6 Prozent (2,7 Prozent plus 130 Euro monatlicher Fixbetrag als nachhaltige Lohn- bzw. Gehaltserhöhung) sowie eine steuerbefreite Einmalzahlung von netto 1200 Euro vorgeschlagen. Einen Abschluss erzielt haben kürzlich die Bäcker. Deren KV-Mindestlöhne steigen um 9,71 Prozent und liegen damit auf Höhe des Anstiegs der Pensionen.