EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat wegen der schwachen Konjunktur und der hohen Zinsen vor Gefahren für die Finanzwirtschaft gewarnt. „Die Profitabilität der Banken wird durch die steigenden Finanzierungskosten, die höhere Leitzinsen widerspiegeln, sowie durch deutlich geringere Kreditvolumina negativ beeinflusst“, sagte die Präsidentin der Europäischen am Donnerstag bei einer Konferenz des Europäischen Ausschusses für Systemrisiken (ESRB).
Die anhaltende Kombination aus geringem Wachstum und höheren Kosten für den Schuldendienst werde weiter anfällige Haushalte und Unternehmen belasten. Dies könne zu einem Anstieg der Problemkredite führen, warnte Lagarde.
„Wäre unklug, selbstzufrieden zu sein“
„Darüber hinaus bleibt die Liste der anfälligen Punkte in unserem Finanzsystem lang“, sagte Lagarde. Als Beispiele nannte sie Geldmarktfonds und Investmentfonds, die in nicht liquide Vermögenswerte investieren. „Und Kanäle der Ansteckung könnten nach wie vor erneut auftauchen“, sagte sie. So könnten etwa die Strategien von Clearinghäusern im Umgang mit Sicherheiten Stress im Finanzsystem verstärken. Zudem könnten die von Banken in der EU gehaltenen Bestände an Anleihen erheblich abgewertet werden, sollten sie verkauft werden müssen. „Es wäre unklug, selbstzufrieden zu sein.“ Der ESRB werde daher die Entwicklungen weiter sorgfältig beobachten.