„Um 10 Uhr haben wir die Arbeit niedergelegt. Dann sind wir kurz in Versammlungen gegangen, und haben die Beschlüsse gefasst. Bis 17 Uhr wird am Standort Graz gestreikt“. So wie es Andritz-AG-Betriebsratschef Andreas Martiner im Gespräch mit der Kleinen Zeitung schildert, ging es am gestrigen Dienstag in zahlreichen steirischen Industriebetrieben zu. Nach sieben Wochen und sechs Verhandlungsrunden ohne Ergebnis kam es auch gestern bei den Metaller-Betrieben zu zahlreichen Arbeitsniederlegungen. Bis einschließlich Freitag werden rund 40 steirische Unternehmen bestreikt.
Bei der Andritz AG sei die Streikbereitschaft vom „ersten Tag weg sehr hoch gewesen“, erzählt Martiner. Das hätte auch mit dem Anfangsangebot der Arbeitgeber zu tun gehabt, die eine Erhöhung der Löhne und Gehälter in Höhe von 2,5 Prozent in den Raum stellten. Am Dienstag seien in Graz „75 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ am Standort beim Streik dabei gewesen. Er betont aber auch, dass es keinem leicht falle, den eigenen Betrieb zu bestreiken. Aber es müsse sein, so Martiner.
„Streiken tut hier niemand gerne“, heißt es auch von Arbeitgeber-Verhandler Christian Knill, dessen Betriebe, Mosdorfer und Rosendahl Nextrom gestern ebenfalls bestreikt wurden. Knill betont einmal mehr, dass er kein Verständnis für die Streiks habe. Noch liege man bei den Kollektivertragsverhandlungen „einiges auseinander“. Er gehe aber davon aus, dass sich beide Seiten bewegen werden und es letztlich zu einem passenden Ergebnis komme. Ob womöglich bereits am Wochenende wieder verhandelt wird, ist noch offen.