Wie kann ein Energiesystem aussehen, das Versorgungssicherheit, Leistbarkeit und Klimagerechtigkeit garantiert - mit dieser Frage befasst sich die globalisierungskritische Nichtregierungsorganisation Attac, die international 90.000 Mitglieder hat und auch ein Regionalbüro in Klagenfurt unterhält. Entsprechend aufmerksam wird von Jacqueline Jerney von der Attac-Regionalgruppe Klagenfurt auch die aktuelle Diskussion um die möglichen Stromabschaltungen der Kelag verfolgt.
Diese bezeichnet Jerney als „Skandal“, denn: „Energie ist ein Grundbedürfnis, das gedeckt werden muss. Gerade ein Energieversorger im öffentlichen Eigentum muss immer das Ziel haben, eine leistbare Versorgung mit Energie sicherzustellen.“ Das Problem sei, dass Grundbedürfnisse der „Profitlogik untergeordnet werden“. Attac fordert einen Energie-Grundanspruch, allerdings soll dieser kein Freibrief für Verschwendung sein. Denn angesichts der Klimakrise sei klar, dass der Verbrauch sinken müsse.
„Gescheiterte Liberalisierung“
Jerney betont: „Die enormen Gewinne der Kelag zeigen, dass es natürlich möglich wäre, niedrigere Preise zu bieten.“ Es sei nicht nachvollziehbar, dass sich der Preis für Strom aus Wasserkraft am teuersten Gaskraftwerk orientiere (Merit-Order). Dies sei Ausdruck der „gescheiterten Liberalisierung der Energiemärkte“.