Es war ein turbulenter, fast zwölfstündiger KV-Verhandlungsmarathon, der letztlich abermals zu einem Abbruch geführt hat. Daher wird seit Dienstagfrüh gestreikt. In der Steiermark sind heute zwei Betriebe von den Ausständen betroffen, darunter seit den frühen Morgenstunden das Obdacher Unternehmen AL-KO, Hersteller von motorisierten Haus- und Gartengeräten wie Rasenmähern. Am Mittwoch steht dann ein „Großkampftag“ an, wie Hubert Holzapfel, steirischer Landessekretär der Produktionsgewerkschaft, betont. In Summe werden bis einschließlich Freitag bundesweit rund 200 Unternehmen aus dem Fachverband der Metalltechnischen Industrie bestreikt. In der Steiermark werden es mehr als 40 sein, so Holzapfel.
Eine Ausweitung ist dabei aber noch möglich. Denn bisher geht es um die metalltechnischen Betriebe, es laufen aber auch bei anderen Metaller-Fachverbänden die Kollektivvertragsverhandlungen. Holzapfel: Wenn es am heutigen Dienstag in der Gießereiindustrie und der Fahrzeugindustrie kein Abschluss zustande kommt, dann werden auch in diesen Betrieben Streiks die Folge sein. Am Mittwoch könnte, bei einer Nichteinigung, auch noch der Bereich Bergbau/Stahl erfasst werden.
Knill erbost: „Dafür hat niemand mehr Verständnis“
Auch steirische Unternehmen der Knill-Unternehmensgruppe, also des Arbeitgeber-Chefverhandlers Christian Knill, wie Rosendahl Nextrom und Mosdorfer, werden am morgigen Mittwoch in der Frühschicht bestreikt. Knill kritisierte das Vorgehen der Gewerkschaft noch in der Nacht scharf. Der Gewerkschaft wirft er „Blockadepolitik“ vor. Man habe in Summe bereits acht verschiedene Angebot gelegt, die Arbeitnehmervertreter würden sich aber „keinen Millimeter bewegen“. Für dieses Verhalten habe „niemand mehr Verständnis“. Und Knill warnt: „Am Ende des Tages bringt dieses kompromisslose Verhalten das Risiko, dass Arbeitsplätze in unserer Branche verloren gehen.“ Er unterstreicht abermals: „Wir können diese Forderungen der Gewerkschaft so nicht erfüllen, ein Abschluss muss für alle Unternehmen tragbar sein, wir hören aus vielen Betrieben, dass sie über ein gewisses Niveau nicht hinaus gehen können, ohne Arbeitsplätze oder sogar den Standort zu gefährden.“ So, wie die Gewerkschaft ihre Mitglieder vertrete, „so vertreten wir auch unsere – und die Rezession in der Industrie lässt sich nicht wegstreiken“, so Knill.
„Wir sind jederzeit bereit, weiterzuverhandeln“
Die Gewerkschaft fordert nun u. a. einen weiteren Verhandlungstermin – dieser wäre ab Samstag möglich. Wann tatsächlich die nächste KV-Runde folgt, ist derzeit noch offen. Knill: „Wir sind jederzeit bereit, weiterzuverhandeln, wir können uns sofort wieder zusammensetzen, an uns scheitert das nicht.“