Die Signa Prime und die Signa Development bekommen einen eigenen Restrukturierer. Arndt Geiwitz, der vor wenigen Tagen den Vorsitz im Beirat sowie im Gesellschafter-Komitee von Rene Benko übernommen hat, hat den Deutschen Ralf Schmitz als Chief Restructuring Officer (CRO) in die beiden Gesellschaften geholt. Dieser soll die operative Umsetzung der Restrukturierung als zusätzliches Vorstandsmitglied übernehmen, teilte Signa am Freitag mit.
Zu der bisher noch ungeklärten Übertragung der Stimmrechte von Benko an Geiwitz heißt es in der Aussendung vom Freitag: „Für die Dauer der Restrukturierung nimmt Arndt Geiwitz eigenverantwortlich die Interessen der Familie Benko Privatstiftung wahr.“ Formal wurden die Stimmrechte von Rene Benko nicht an Geiwitz übertragen, de facto dürfte er diese aber in vollem Umfang und eigenverantwortlich ausüben.
Arndt Geiwitz genieße das Vertrauen aller Gesellschafter der Signa Holding, hießt es in der Aussendung weiter. Wie lange die Restrukturierung dauern wird, ist noch nicht abschätzbar. Ziel sei jedenfalls, bis Ende November einen Restrukturierungsplan zu erarbeiten und diesen den Gesellschaftern vorzulegen. Alle Bereiche der Signa sollen auf den Prüfstand gestellt werden, sagte Geiwitz laut Aussendung. „In der Zwischenzeit brauchen wir Ruhe und Ordnung für die SIGNA Gruppe, ihre Partner, Investoren sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“.
Mit Schmitz bekomme die Signa einen „hervorragenden Fachmann und ausgewiesenen Spezialisten in Fragen der Restrukturierung und Konsolidierung“, so Geiwitz weiter. Der gebürtige Düsseldorfer und studierte Wirtschaftsingenieur blicke auf gut 20 Jahre Erfahrung als Restrukturierer in unterschiedlichen Branchen - von der Autoindustrie über Maschinenbau bis zu Immobilien und Medien - zurück.
Der Tiroler René Benko hatte am Mittwoch das Ruder in der Signa an Geiwitz abgegeben und ist als Beiratsvorsitzender sowie als Vorsitzender des Gesellschafter-Komitees zurückgetreten, nachdem mehrere Sparten der Gruppe in Schwierigkeiten geraten waren. Vor allem im Immobiliengeschäft häuften sich aufgrund hoher Abwertungen Verluste an, zudem mehrten sich jüngst Berichte über Liquiditätsengpässe.