Die Gewerkschaft vida nimmt den „Internationalen Tag der Reinigungsfrau“ diesen Mittwoch, 8. November, und den Start der Kollektivvertragsverhandlungen am Donnerstag zum Anlass, auf die „nicht immer guten Arbeitsbedingungen der Reinigungskräfte“ aufmerksam zu machen. In der Branche sind 54.000 Beschäftigten beschäftigt. „Reinigungskräfte, meist Migrant:innen, leisten unverzichtbare Arbeit“, heißt es in der Aussendung.
Die Arbeitsbedingungen seien sehr belastend, arbeitsrechtliche Verstöße keine Seltenheit, so Monika Rosensteiner, Vorsitzende des Fachbereichs Gebäudemanagement in der Gewerkschaft vida.
Dumping-Angebot für Pauschalpreise
Der Preisdruck in der Branche sei enorm. Das führe zu sehr hohem Arbeitsdruck für die Beschäftigten. „Ausbeutung wird so zum Geschäftsmodell“, ergänzt Ursula Woditschka, vida-Fachbereichssekretärin für den Bereich Gebäudemanagement. „Die Preiskalkulationen einiger Reinigungsfirmen würden nahelegen, dass sich faire Entlohnung für die Kolleg:innen mit etwa Dumping-Angeboten zum Pauschalpreis für eine gewisse Anzahl von Zimmern gar nicht ausgehen kann“, sagt Woditschka.
Arbeitszeitverkürzung bei Lohnausgleich
Der Einstiegslohn von derzeit 1832 Euro pro Monat soll einer 40-Stunden-Woche (10,58 Euro brutto pro Stunde) soll daher auf zumindest 2000 Euro Mindestlohn steigen. Gefordert wird zudem ein neues mehrstufiges Lohnschema, das sich nach Berufserfahrung, Qualifikation und Einsatzbereich richtet.
Die Beschäftigten bräuchten zudem zusätzliche „planbare Erholungsmöglichkeiten“, da die Belastungen und die Arbeitsverdichtung zugenommen hätten. Aus Umfragen unter den Beschäftigten sei der Gewerkschaft bekannt, dass sich Vollzeitbeschäftigte aufgrund der hohen Arbeitsverdichtung eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich wünschen.