Von Hackern angegriffen wurde nach eigenen Angaben das Luxuskaufhaus KaDeWe in Berlin. Verantwortlich für den Angriff sei demnach die russische Hackergruppe Play, wie das Kaufhaus in der Nacht auf Dienstag weiter mitteilte. Der Angriff sei allerdings abgewehrt worden. Das Berliner KaDeWe gehört zu 50,1 Prozent der Signa-Gruppe rund um den unter Druck geratenen René Benko und zu 49,9 Prozent der thailändischen Central Group.
„Mit Hochdruck und mit Unterstützung der Cybercrime-Unit der Polizei Berlin und Forensiker laufen die Untersuchungen zum Umfang des Angriffs.“ Der Mitteilung zufolge wurden Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet und das Kaufhaus in einen Offline-Notbetrieb versetzt. Einkäufe mit Kartenzahlung sind demnach sowohl vor Ort als auch online weiterhin möglich. Passwörter von Online-Konten sollen nicht im Zugriffsbereich der Angreifer gewesen sein.
„Der Notbetrieb wurde in den Stores mittlerweile wieder aufgehoben“, teilte das Unternehmen mit. Hackerangriffe auf Unternehmen oder öffentliche Einrichtungen gab es in Deutschland zuletzt immer wieder. Teils wurden dabei Verwaltungen tagelang digital lahmgelegt. Die Hackergruppe Play wird für sogenannte Ransomware-Angriffe auf Unternehmen und staatliche Institutionen verantwortlich gemacht.
„Herausforderung bei Liquidität“
Das Tauziehen um die weitere finanzielle Gebarung beim österreichischen Immobilienkonzern Signa rund um den Tiroler Investor René Benko hat mittlerweile auch die Bonitätseinschätzung beeinträchtigt. Die US-Ratingagentur Fitch hat die Signa Development AG, eine von vier Immobilien-Beteiligungsfirmen Benkos, auf „hochriskant“ nach unten gestuft, wie das deutsche „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe) berichtet.
Seit Beginn dieser Woche reicht es nur noch für die Bonitätsnote „CCC“ („substantial risks“). Das bedeutet, dass „nur bei günstiger Entwicklung keine Ausfälle zu erwarten“ sind. Davor war die Signa Development mit „B“ („highly speculative“) bewertet, was hieß, dass „bei Verschlechterung der Lage Ausfälle wahrscheinlich“ sind. Als Begründung für die Herabstufung nannte die Ratingagentur die Zahlen aus dem Zwischenbericht des Unternehmens per 30. Juni 2023. Darin gab die Signa Development bekannt, dass sie „vor Herausforderungen steht, auch im Hinblick auf seine Liquiditätslage“.
Die Position von René Benko als Mann an der Spitze wird derzeit neu verhandelt. Als Ersatz im Gespräch ist, wie berichtet, der Deutsche Arndt Geiwitz. Kein Unbekannter: Der 54-jährige Schwabe war einst Insolvenzverwalter der deutschen Drogeriekette Schlecker und beriet Benko bei der Sanierung der Galeria-Kaufhäuser, wie die Zeitung FAZ (Dienstag) erinnert. Als Insolvenzverwalter werde Geiwitz bei Signa nicht in Erscheinung treten, selbst wenn das Imperium doch noch zerbreche, so die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Denn Geiwitz sei eindeutig Partei: Zweimal habe Benko ihn schon als Generalbevollmächtigten engagiert, um die Warenhauskette Galeria vor dem Aus zu bewahren. Ob sein Wirken und das seiner Mannschaft und Partner – beide Male mit hohen zweistelligen Millionenbeträgen honoriert – als Erfolg mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit von Galeria gelten könne, mag laut FAZ vielfach bezweifelt werden.