Im Oktober sind die Preise für gebrauchte Autos im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erstmals gefallen. Wie der aktuelle AutoScout24 Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) zeigt, kostet ein Gebrauchtwagen demnach durchschnittlich 28.195 Euro und damit um rund 85 Euro weniger als vor einem Jahr. Im Vergleich zum Jahresanfang beträgt der Rückgang 0,9 Prozent. Allerdings entwickelt sich das Fahrzeugangebot gemischt. Die Nachfrage steigt vor allem von der Mittelklasse bis zur Oberklasse. Die gute Nachricht: Käufer sparen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei diesen Fahrzeugsegmenten bis zu 1760 Euro.
„Während wir im Vorjahr ab Juli Preissteigerungen bis zu 1,8 Prozent beobachtet haben, zeichnet sich in diesem Jahr ein untypischer Trend für den Herbst in Richtung stagnierender, in manchen Segmenten sogar sinkender Preise ab. Elektrofahrzeuge wurden heuer seit Jahresbeginn günstiger, steigen aktuell im Preis wieder etwas an. Ursache dafür dürfte ein Schwung junger, teurerer gebrauchter Elektroautos sein, die kürzlich in den Markt geströmt sind“, erläutert Nikolaus Menches, Country Manager von AutoScout24 in Österreich.
Gebrauchte E-Autos mit Preisanstieg
Für fast alle Antriebsarten lassen sich im Oktober relativ stabile Preisentwicklungen beobachten. Am stärksten geben LPG-Fahrzeuge mit minus -7,3 Prozent nach und kosten durchschnittlich 16.738 Euro. Ebenfalls günstiger gehandelt werden Dieselfahrzeuge mit durchschnittlich 25.908 Euro (-0,4 Prozent). Benziner steigen um 0,7 Prozent auf 27.913 Euro, Hybridfahrzeuge kosten mit 46.626 Euro ähnlich viel wie im Vormonat. Die größte Preissteigerung mit 12,3 Prozent verzeichneten Erdgasfahrzeuge (CNG). Auch Elektrofahrzeuge legen wieder zu: Sie wurden im Schnitt für 41.518 Euro gehandelt. Ein Preisanstieg von 1,4 Prozent, der dem Abwärtstrend der letzten Monate vorerst ein Ende setzt. Trotz des leichten Anstiegs bewegt sich der Durchschnittspreis für einen gebrauchten Stromer jedoch weiterhin auf einem deutlich niedrigeren Niveau als noch vor einem Jahr: E-Auto-Käufer geben im Schnitt rund 11.250 Euro weniger aus als noch im Oktober 2022 – ein Preisrückgang von 21 Prozent.
Was günstiger wurde: Junge Gebrauchte und Oldtimer
Der Preisdruck erhöht sich im Vormonat erneut bei teureren Gebrauchten. Fahrzeuge der oberen Oberklasse (62.253 Euro) geben mit 2,3 Prozent am stärksten nach, gefolgt von Van und Kleinbussen mit einer Preisreduktion von -1,3 Prozent (25.159 Euro) sowie der oberen Mittelklasse (30.346 Euro) mit -0,8 Prozent. Aber auch Modelle der Mittelklasse verbilligen sich ganz leicht. Für die Alterssegmente zeigt sich ein gemischtes Bild. Sowohl die jüngere als auch die ältesten Gebrauchten verbilligen sich im Oktober am deutlichsten. Bis zu einem Jahr alte Fahrzeuge geben um 0,9 Prozent nach und kosten jetzt 42.457 Euro, die Preise für 3 bis 5 Jahre alte Autos geben um -1 Prozent nach (30.102 Euro). Oldtimer sind zum Durchschnittspreis von 28.211 Euro um -2,2 Prozent billiger zu haben.
Erdgasautos wieder gefragter
In Sachen Nachfrage zeigen sich die AGPI-Daten in diesem Monat uneinheitlich. Mit einem Plus von 20 Prozent sind LPG-Fahrzeuge die Gewinner unter den Antriebsarten, gefolgt von CNG-Erdgasautos (+18 Prozent). Die Nachfrage nach Dieseln (+/- 0 Prozent) bleibt stabil. Benziner sind mit -3 Prozent ebenso weniger gefragt wie Hybridautos (-6 Prozent). Das Angebot wiederum sinkt bei gebrauchten Stromern mit -5,1 Prozent und bei Hybrid-Fahrzeugen (-0,3 Prozent). Den stärksten Rückgang gibt es bei LPG-Fahrzeugen mit minus -18,8 Prozent. Ein Plus verzeichnen CNG-Fahrzeuge (+7,9 Prozent), Diesel (+0,8 Prozent) sowie Benziner (+0,4 Prozent).