Das auf Künstliche Intelligenz spezialisierte Start-up-Unternehmen „xAI“ (auch „X.AI“) von Hightech-Milliardär Elon Musk machte kürzlich sein erstes Programm verfügbar. Das Modell wird zunächst allerdings nur einer „ausgewählten Gruppe“ in den USA zugänglich gemacht, wie Musk auf der Online-Plattform X bestätigte. „In einigen wichtigen Punkten wird es das Beste sein, das es derzeit gibt.“ Musk will mit dem Programm unter anderem dem beliebten Chatbot ChatGPT von OpenAI Konkurrenz machen.

Musk hatte xAI – AI steht für Artificial Intelligence (Künstliche Intelligenz) – im Juli gegründet und dabei unter anderem Mitarbeiter von OpenAI, Google und der Universität von Toronto angeheuert. Der Chef des Elektroautobauers Tesla, des Weltraumunternehmens SpaceX und Besitzer von X (früher Twitter) hofft auch, die entwickelte KI-Technologie für seine Unternehmen nutzen zu können. Sie hört auf den Namen „Grok“. Zugriff haben nur Abo-Kunden von Musks Online-Plattform X (vormals Twitter) in der teuersten Stufe, die in den USA 16 Dollar (knapp 15 Euro) pro Monat kostet.

Auch für „pikaten Fragen“ geeignet

Das Besondere an dem Chatbot sei, dass er direkten Zugriff auf aktuelle Informationen von X habe, erläuterte das Start-up X.AI zum Start der Software am Wochenende. Grok beantworte auch „pikante Fragen“, die von den meisten anderen Systemen auf Basis künstlicher Intelligenz abgelehnt würden. Musk, der selbst politische Ansichten der amerikanischen Rechten vertritt, hält anderen Tech-Unternehmen schon lange vor, sie seien aus seiner Sicht zu politisch korrekt und schränkten die Redefreiheit ein.

Viele Experten sehen die Gefahr indes genau umgekehrt - und warnen davor, dass KI-Systeme wie Chatbots zu leicht in rassistische, homophobe oder anderweitig diskriminierende Äußerungen verfallen können. Das kann zum Beispiel an der Fülle der Daten liegen, mit denen sie angelernt werden. Der Chatbot Grok wurde nach Angaben des Unternehmens binnen etwa vier Monaten entwickelt. Zu der Vision von X.AI sagte Musk zuvor unter anderem, die Software solle das Wesen des Universums verstehen.

Musk und der „Flaschengeist“

Musk war 2015 einer der Mitbegründer von OpenAI. Er stieg aber drei Jahre später wieder aus, um sich auf Tesla zu konzentrieren. Der streitbare Multimilliardär hat wiederholt vor den Gefahren von Künstlicher Intelligenz gewarnt und bezeichnete KI sogar als „unsere größte existenzielle Bedrohung“. Zugleich investiert der reichste Mann der Welt massiv in Künstliche Intelligenz.
Kürzlich verglich Musk KI in einem Gespräch mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak mit einem „Flaschengeist“. Sie könne einem alle Wünsche erfüllen – Märchen würden aber selten gut enden.