Nach dem Scheitern der vierten Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag (KV) 2024 der Metalltechnischen Industrie gehen die ausgesetzten Betriebsversammlungen von Montag bis Mittwoch in einen mehrstündigen Warnstreik über. Den Start macht die Aufzugsbranche Montagfrüh mit einem großen Bahnhof durch die Gewerkschaftsprominenz. Neben den Chefverhandlern Reinhold Binder und Karl Dürtscher werden auch AK-Präsidentin Renate Anderl und ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian erwartet.

„Den Anfang werden am Montag, 6. November, die rund 500 Monteurinnen und Monteure der Wiener Aufzugsfirmen mit einer gemeinsamen, öffentlichen Betriebsversammlung auf der Triester Straße machen“, teilten die Gewerkschaften heute mit.

Jeweils rund drei Stunden Streik

Die PRO-GE hat auch Details zu weiteren Betriebsversammlungen genannt: So sollen am Montag bekannte Firmen wie Pewag, Knorr Heid, voesalpine, Bosch, Blum, Otis und Kone für jeweils rund drei Stunden bestreikt werden. Am Dienstag sind es Unternehmen wie Palfinger, Berndorf, Collini und Otto Bock. Am Mittwoch kommt es zu Arbeitsniederlegungen unter anderem bei BMW Motoren, Liebherr, Hella, Steyr Arms, Diamond Aircraft und Rheinmetall MAN Military.

Gestern Nacht waren sich die Sozialpartner nach achtstündigen KV-Verhandlungen in der Wirtschaftskammer in Wien nur ein wenig näher gekommen. Die Gewerkschaften pochen weiterhin auf ein Lohn- und Gehaltsplus von 11,6 Prozent, die Arbeitgeber haben ihr bisheriges prozentuelles Plus nachgebessert, garniert mit Einmalzahlungen. Neben einem einjährigen Abschluss brachte der Fachverband der Metalltechnischen Industrie auch einen zweijährigen Abschluss aufs Tablett.

Laut Arbeitgebern ist man den Gewerkschaften sehr weit entgegengekommen, die Arbeitnehmervertreter hingegen sprachen von „Vodoo-Mathematik“. Kommenden Donnerstag, am Tag nach dem Ende der Warnstreiks, wird weiter verhandelt.