Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 weniger Gewinn erzielt. Das Konzernergebnis sank gegenüber der Vergleichsperiode von 2,8 Mrd. auf rund 2,1 Mrd. Euro, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Dämpfend wirkte dabei unter anderem ein geringerer Provisionsüberschuss, der von 2,68 auf 2,36 Mrd. Euro sank. Der Zinsüberschuss hingegen lag mit 4,19 Mrd. Euro (3,59 Mrd.) höher als in der Vorjahresperiode.
Rechne man das Geschäft in Russland und Belarus heraus, seien die beiden Kernerträge (Zins- und Provisionsüberschuss) allerdings gestiegen, schreibt die RBI. Diese erhöhten sich den Angaben zufolge um 20 Prozent. Das Russland-Geschäft habe man weiter zurückgefahren, seit Jahresbeginn sei das Kreditvolumen um 30 Prozent reduziert worden. Neue Informationen zum geplanten Ausstieg aus Russland gab es jedoch nicht. „Die RBI wird mögliche Transaktionen, die zu einem Verkauf oder einer Abspaltung der Raiffeisenbank Russland und ihrer Entkonsolidierung aus der RBI führen würden, weiterverfolgen“, hieß es in der Mitteilung.
Einbußen auch im 3. Quartal
Die harte Kernkapitalquote lag nach den drei Quartalen bei 16,5 Prozent, womit die Bank ihre Kapitalausstattung nach eigener Darstellung gestärkt hat. Auch im Falle einer Dekonsolidierung der russischen Tochterbank ohne Berücksichtigung ihres Eigenkapitals wäre man damit deutlich über den regulatorischen Vorgaben gelegen, betonte das Unternehmen.
Einbußen musste das Unternehmen auch im dritten Quartal hinnehmen. Das Konzernergebnis sank gegenüber dem Vorjahresquartal von gut 1,09 Mrd. auf 879 Mio. Euro. Dabei erhöhte sich zwar der Zinsüberschuss von 1,39 Mrd. auf 1,44 Mrd. Euro, der Provisionsüberschuss aber brach von 1,12 Mrd. auf 667 Mio. Euro ein.
Trotz der sinkenden Gewinne zeigte sich das Management mit den Ergebnissen zufrieden. „Die gute Ertragsentwicklung hat sich auch im dritten Quartal fortgesetzt. Gleichzeitig kommt die Rückführung unseres Russlandgeschäfts weiter gut voran“, wurde RBI-CEO Johann Strobl zitiert.
Für das Gesamtjahr peilt das Unternehmen einen Zinsüberschuss zwischen 5,6 bis 5,7 Mrd. Euro an, ohne Russland und Belarus soll er sich zwischen 4,2 und 4,3 Mrd. Euro einpendeln. Für den Provisionsüberschuss rechnet das Management mit einem Wert zwischen 2,9 und 3 Mrd. Euro bzw. 1,8 Mrd. Euro ohne die beiden Länder. Bei der außerordentlichen Hauptversammlung am 21. November will der Vorstand seinen Aktionärinnen und Aktionären eine Dividende von 0,80 Euro pro Aktie vorschlagen.