Österreichs Wirtschaft schrumpft, für 2024 ist maximal mit einer leichten Erholung zu rechnen – und dies vor einer innen- wie europapolitischen Konstellation, die mehr Verunsicherung stiftet als Zuversicht. Vor diesem Hintergrund lud die Kleine Zeitung in Person von Geschäftsführer Thomas Spann und Chefredakteur Hubert Patterer zu ihrem zweiten CEO-Lunch in ihre Wiener Niederlassung am Lobkowitzplatz.
Mit dabei waren Thomas Hopfgartner (Living Deluxe Real Estate), Johann Franz Kwizda (Kwizda Pharma), Andreas Ridder ((CBRE Austria), Kurt Retter (Wolf Theiss Rechtsanwälte), Johann Schachner (Atos IT Solutions and Service), Christian Tautschnig (Streamdiver) und Benedikt Zacherl (Schlumberger). Für das leibliche Wohl sorgten der Kärntner Spitzenkoch Hubert Wallner und die steirische Winzerin Katharina Lackner Tinnacher aus Gamlitz.
„Es kann ja nicht sein, dass ...“
Als drängendstes Thema der Wirtschaft erwies sich schnell die Lage am Arbeitsmarkt und dessen längerfristige Tendenzen, allen voran der Trend zur Teilzeit. Dabei wurde jedoch auch deutlich, dass es keine „One size fits all“-Lösungen geben kann, wie Schlumberger-Chef Zacherl betonte. Während etwa Industrie und Landwirtschaft händeringend nach Fach- bzw. Arbeitskräften suchen und nicht finden, erklärt Atos-Chef Schachner: „Wenn ich Mitarbeiter brauche, dann bekomme ich sie auch“, nicht zuletzt, weil mobiles wie flexibles Arbeiten bei ihm längst Standard seien.
Probleme gibt es allerdings in den stark digital getriebenen Branchen bei der gesetzlichen Regulierung: Ein erheblicher Teil der Arbeitnehmer von Streamdiver-Chef Tautschnig sind Software-Programmierer, die über die EU verstreut leben und arbeiten. Bei Förderprojekten werden jedoch die ausländischen Lohnkosten nicht anerkannt, weil es für diese kein Lohnkonto in Österreich gebe.
„Es kann ja nicht sein, dass wir es in der EU nicht schaffen, einen einheitlichen rechtlichen Rahmen für solche Fälle zu schaffen“, so Tautschnig. Pharma-Unternehmer Kwizda rief schließlich noch in Erinnerung, dass es nach wie vor Fehlanreize im System gebe, die Teilzeit attraktiv auch für jene macht, die nicht Betreuungsaufgaben oder Fortbildung absolvieren.