Es ist Hightech-Detektivarbeit, die „Sherlock“ leistet: Die steirische Technologie sorgt bei Lebensmitteln – von Erdäpfeln über Nüsse, getrocknetes, frisches oder gefrorenes Obst und Gemüse sowie Getreide und Fleisch – dafür, dass auch winzigste Fremdkörper blitzartig entdeckt und aussortiert werden. Das 2011 in Berndorf (Kirchberg an der Raab) gegründete Unternehmen Insort, das heute rund 60 Beschäftigte an drei Standorten – neben dem steirischen Hauptsitz auch in Kanada und den USA – zählt, konnte am Weltmarkt seine Spuren hinterlassen. Das belegt nun auch der Umstand, dass der schwedische Finanzinvestor „Alder“ als neuer Mehrheitseigentümer an Bord kommt.
Durch diese „finanzielle Partnerschaft“ – der Kaufpreis wird nicht genannt – sei es nun möglich, „komplementäre Technologien zu integrieren, um ein noch breiteres Leistungsspektrum anbieten und die globale Expansion weiter vorantreiben zu können“, wie betont wird. Alder-Partner Dag Broman streicht das „starke organische Wachstumspotenzial“ hervor, das mit dem Engagement bei Insort einhergeht. Man sehe darin auch eine „Plattform für weitere Akquisitionen“. Insort-Gründer und Geschäftsführer Matthias Jeindl betont: „Wir sind bereit, einen wichtigen nächsten Schritt auf unserer Wachstumsreise zu machen.“ Im Vorjahr setzte Insort rund 15 Millionen Euro um.
„Einstieg wird Standort massiv stärken“
Jeindl hebt auf Anfrage der Kleinen Zeitung auch die positiven Folgen für die steirische Zentrale hervor: „Der Einstieg wird den Standort in Berndorf sowohl als Entwicklungs- und Produktionsstandort als auch als Headquarter für zukünftige Akquisitionen massiv stärken.“
Neue Maßstäbe hat Insort mit der sogenannten „Chemical Imaging Technology“ (CIT) gesetzt. Sie ermöglicht es – optional auch mit hochauflösenden Kameras und Leitfähigkeitssensoren –, Lebensmittel basierend auf ihrer chemischen Zusammensetzung in Echtzeit zu klassifizieren und im Sortierprozess automatisiert auszuscheiden. Und zwar in Millisekunden und einer Präzision, die bisher nicht möglich war. Einsetzbar ist diese CIT-Technologie in sämtlichen Produktionsprozessen der Lebensmittelindustrie. Das ermögliche „eine verbesserte Lebensmittelsicherheit, weniger Lebensmittelabfälle und effiziente Produktionsprozesse“, nennt Broman weitere Argumente für den Einstieg der Schweden in der Steiermark. Zumal Alder bei seinen Investments den Fokus auf die „langfristige Entwicklung von ökologisch nachhaltigen Technologie- und Dienstleistungsunternehmen“ gelegt hat.