Die schwächelnde Konjunktur in der Baubranche schlägt sich nun auch in die nachgelagerten Industrien durch. Zwei große Betriebe in Kärnten müssen Sparmaßnahmen beim Personal treffen. „Wir spüren die weltweite Rezession“, sagt Fundermax-Geschäftsführer Gernot Schöbitz. „Vier Jahre bin ich jetzt in der Unternehmensleitung, seitdem ist es nur aufwärts gegangen und wir haben Personal aufgebaut. Jetzt aber gibt es definitiv kein Wachstum und wir müssen uns den Marktgegebenheiten stellen.“
Zur Bewältigung der schwächelnden Auftragslage hat der Holzverarbeiter aus Glandorf in Übereinstimmung mit dem Betriebsrat ein Bündel von Instrumentarien geschnürt.
„Wir besetzen derzeit Mitarbeiter, die wir durch die natürliche Fluktuation - etwa durch Pensionierungen - verlieren, nicht nach. Auch verlängern wir befristete Verträge nicht und bauen Leiharbeiter ab.“ Parallel werden laut Schöbitz manche Mitarbeiter freiwillig ihre Arbeitszeit verkürzen. „Aber nur temporär begrenzt, bis es wieder aufwärts geht.“
„Wir wollen die Leute halten“
Auch beim Solaranlagen-Produzent GreenOneTec in St. Veit spürt man den Einbruch der Bauwirtschaft: Weniger Häuser ergibt weniger Dächer ergibt weniger Solaranlagen auf Dächern. Einzig die Solar-Carports verkaufen sich weiter gut, in diesem Segment hat GreenOneTec also genug Arbeit.
„Etwa die Hälfte unserer Belegschaft wird ihre Arbeitszeit von 38,5 auf 33 Stunden reduzieren. Aber nur bis Ende Februar 2024, denn ich will niemanden verlieren“, sagt Geschäftsführer Robert Kanduth. Er hatte ursprünglich Kurzarbeit angemeldet, was aber nicht genehmigt wurde.