Der steirische Chip- und Sensorenhersteller Ams-Osram will seine finanziellen Probleme mit einer massiven Kapitalerhöhung lösen. Die Aktionärinnen und Aktionäre hätten der vorgeschlagenen Aufstockung um rund 800 Millionen Euro nun in einer außerordentlichen Hauptversammlung „mit großer Mehrheit und ohne Widerspruch zu Protokoll“ zugestimmt, gab das in Zürich börsennotierte Unternehmen am Freitag bekannt. Die Bezugsrechtsemission solle voraussichtlich im Herbst/Winter 2023/24 durchgeführt werden, vorbehaltlich der Marktbedingungen.
Die Beschlussfassung erfolgte im Zuge des heutigen Aktionärstreffens in Unterpremstätten bei Graz. Die Kapitalerhöhung sei „ein zentraler Bestandteil des kürzlich vorgestellten Finanzierungsplans, der zur Abdeckung des erwarteten Finanzierungsbedarfs bis 2025/26 dient“, teilte Ams-Osram weiters mit. Bei dem Aktionärstreffen seien alle Punkte der Tagesordnung mit Mehrheiten von 87,5 Prozent bis 99,9 Prozent beschlossen worden.
Änderung im Aufsichtsrat
„Wir freuen uns sehr über das Vertrauen unserer Aktionärinnen und Aktionäre im Zusammenhang mit unserem umfassenden Finanzierungsplan und der eingeschlagenen strategischen Neuausrichtung“, so CEO Aldo Kamper. Die Genehmigung der Kapitalerhöhung, die hauptsächlich zur Reduzierung der Verschuldung vorgesehen sei, „ermöglicht uns eine stabile Finanzstruktur, durch die wir uns voll und ganz auf unsere angepasste, nachhaltig wertschaffende Strategie, konzentrieren können“, meinte der Firmenchef.
Weiters wurde Arunjai Mittal den Angaben zufolge in einer Nachwahl in den Aufsichtsrat von Ams-Osram gewählt. Er verfüge über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Branche und werde „die Technologie- und Branchenkompetenz des Aufsichtsrats weiter stärken“.