Wer steckt hinter der Instagram-Seite "Der König des Einparkens"? Das fragen sich viele der Fans, die sich regelmäßig über die dort geposteten Bilder amüsieren. Darauf zu sehen sind Fahrzeuge jeglicher Art, die nicht ganz im Sinne des Erfinders abgestellt wurden: Eingezeichnete Parkflächen werden kreativ ausgelegt oder ganz ignoriert, auf andere geparkte Wagen wird kaum Rücksicht genommen und hin und wieder müssen unerwartete Plätze als Parkraum herhalten.

Anonymer Hobbyfotograf

Betrieben wird die Seite von einem Weststeirer, der anonym bleiben möchte. Nur so viel verrät er: "Ich bin ein passionierter Hobbyfotograf und so ist die Seite auch entstanden. Wenn ich irgendwo kreativ geparkte Autos gesehen habe, habe ich sie fotografiert." Und ein weiteres Detail gibt der Mann noch preis und lächelt dabei: "Ich selbst bin nicht der ,König des Einparkens'." Denn der mobile Monarch finde sich vielmehr in all jenen Personen, die ihre Einparkkünste expressionistisch ausleben, dabei von einer Kamera "erwischt" werden und es so auf die Instagram-Seite schaffen.

Der "König des Einparkens" sitzt manchmal sogar hinter dem Steuer eines Polizeiautos
Der "König des Einparkens" sitzt manchmal sogar hinter dem Steuer eines Polizeiautos © Privat

Zu Beginn hatte der Weststeirer die Fotos für die Seite, die er seit etwas mehr als einem Jahr betreibt, noch alle selbst gemacht. "Inzwischen bekomme ich schon viele lustige Fotos zugeschickt." Sogar aus dem Ausland trudelten schon Bilder ein. "Für mich ist das alles eine Spaßgeschichte. Ich will niemanden schulmeistern oder belehren", betont der Weststeirer.

Besserung "nicht erwünscht"

Und trotzdem hat die Instagramseite "König des Einparkens" bei manchen bereits für ein bewussteres "Parkmanagement" gesorgt. "Mich haben schon Leute angesprochen, die beim Einkaufen schlampig geparkt haben und das Auto extra noch einmal umgestellt haben, weil sie Angst hatten, ich könnte sie sonst fotografieren", lacht der Hobbyfotograf. Das sei aber gar nicht in seinem Sinne: "Ich will ja nicht, dass sich die Leute beim Einparken zu sehr verbessern, weil dann hätte ich ja kein Material mehr für neue Beiträge."

Als besonders kuriose und unterhaltsame Fotos hat der Seitenbetreiber zwei Beispiele in Erinnerung: Auf einem ist ein Transporter zu sehen, der über eine Mauer gefahren und hängen geblieben ist. Das andere ist jenes Bild, auf dem ein Polizeiauto auf einer eingezeichneten Parkfläche quer über zwei Parkplätze abgestellt wurde - und das mutmaßlich zuvor auch noch gegen die Fahrtrichtung gelenkt worden war. "Betonen möchte ich, dass ich nicht schadenfroh bin", so der Weststeirer.

Viele der Fotos stammen aus dem Bezirk Voitsberg, aber auch aus Graz, Graz-Umgebung und der restlichen Steiermark. Inzwischen werden an den "König des Einparkens" aber Fotos aus ganz Österreich und sogar aus dem Ausland - etwa von Urlauben in Slowenien oder einem Follower aus den Niederlanden - zugeschickt. Knapp 300 Bilder zum Schmunzeln gibt es derzeit zu sehen, pro Werktag kommt im Schnitt ein neues hinzu. "Nur am Wochenende hält der ,König des Einparkens' keine Audienz ab", lacht der Weststeirer.

Kein Kontakt zur Polizei

Die Polizei hat sich übrigens noch nicht bei ihm gemeldet, verrät der Mann. "Weder um mit mir zusammenzuarbeiten oder um nach Kennzeichen zu fragen, noch um das Foto mit dem Polizeiauto entfernen zu lassen."