Dieser Photovoltaik-Park sprengt alle bisherigen österreichischen Rekorde. Auf einem Areal von 21 Hektar – das entspricht in etwa 28 Fußballfeldern – werden ab Herbst jährlich 18 Millionen Kilowattstunden grüner Strom erzeugt. Die von der Energie Steiermark auf ehemaligem Bergbaugelände in den weststeirischen Gemeinden Bärnbach und Rosental errichtete Anlage ist somit die derzeit größte ihrer Art in Österreich.

Strom für 5700 Haushalte

Zur Grundsteinlegung am Dienstagnachmittag kam auch Energie- und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: "Dieser Photovoltaik-Park zeigt, wie Energiewende funktionieren kann. Auf einem ehemaligen Kohleabbaugebiet entsteht hier eine klimafreundliche Sonnenstromanlage, die mehr als 5700 Haushalte versorgen wird." Von der Kohle zum Sonnenstrom also.

Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten, wie auch Christian Purrer, Vorstandssprecher der Energie Steiermark, bekräftigt. "Dass dieses Projekt in nur zwei Jahren realisiert werden konnte, ist beispielgebend." Sowohl die GKB als Grundstücksbesitzer als auch die Gemeinden Bärnbach und Rosental hätten sich partnerschaftlich eingebracht. Einstimmige Gemeinderatsbeschlüsse in beiden Kommunen zeigen, wie groß die Akzeptanz für erneuerbare Energieprojekte mittlerweile ist.

Jochen Bocksruker, Bürgermeister der Gemeinde Bärnbach, erklärt: "Als die GKB und die Energie Steiermark vor drei Jahren mit der Projektidee an uns herangetreten sind, war klar, dass es für diese schwer verwertbaren Flächen keine bessere Nutzung gibt." Dass die Notwendigkeit von Sonnenstrom durch die Energiekrise aufgrund des Krieges in der Ukraine noch weiter gestiegen ist, "beweist einmal mehr, dass wir schon 2019 den richtigen Riecher hatten."

Weitere Investitionen geplant

Und es ist nicht die letzte Investition der Energie Steiermark. Allein eine Milliarde Euro wird die Aufrüstung des Stromnetzes kosten, wie Vorstandsdirektor Martin Graf erklärt. Insgesamt hat sich der Energieversorger bereits Flächen (darunter auch Dachflächen von Agrar- oder Industriebetrieben) im Gesamtausmaß von 450 Hektar gesichert. Auch in Wasser- und Windkraft wird kräftig investiert.

Grüne Energie schmälere aber nicht nur die Abhängigkeit von Russland und sei ein wesentlicher Baustein im Kampf gegen die Klimakrise, sie sei auch wichtig für den Wirtschaftsstandort Steiermark – darin waren sich die anwesenden Politiker (Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Bundesrätin Elisabeth Grossmann und viele weitere) einig. "Neben den politischen Rahmenbedingungen braucht es aber vor allem auch den gesellschaftlichen Schulterschluss, um auch künftig solche Projekte auf Schiene bringen zu können", meint Graf von der Energie Steiermark.

Inbetriebnahme im Herbst 2022

Während in Bärnbach und Rosental die Unterkonstruktionen errichtet werden, sind die Solarpaneele bereits auf dem Schiffsweg Richtung Rotterdam. 38.000 Einzelkollektoren werden am Areal angebracht. Noch im Herbst dieses Jahres soll die Anlage in Betrieb gehen – und dann für mindestens 25 Jahre grünen Strom liefern.