Othmar Stepanek war fünf Jahre alt, als er im Wiener Donaupark ein sogenanntes „Contergan-Baby“ sah. „Ich wollte wissen, warum da nur Hände und keine Arme waren“, erinnert er sich. Die Erwachsenen verfielen in einen Flüsterton, zogen ihn weiter. „Schon damals wusste ich, da ist etwas verkehrt. Ich wollte mit dem Kind spielen und sprechen, nicht wegschauen.“
Hinschauen wurde – wenn beruflich auch etwas verspätet – zur Lebensmaxime des 62-Jährigen, der seit 30 Jahren in Lannach lebt. Nach langjähriger Tätigkeit im Marketing begann er eine Ausbildung zum Behindertenbetreuer und startete vor 25 Jahren seine Laufbahn bei der Lebenshilfe. Vor 15 Jahren übernahm er die Leitung des Einrichtungsverbunds Voitsberg, in welchem 41 Menschen mit Beeinträchtigung betreut werden.
Heike Krusch