"Insgesamt waren wir nur 45 Minuten außer Haus", erzählt ein Familienvater aus Kainach, in dessen Wohnhaus am Montag, dem 22. März, eingebrochen wurde. Und das am hellichten Tage: "Meine Kinder sind von der Schule nach Hause gekommen, dann sind wir so um 15.30 Uhr gemeinsam losgefahren." Beim Verlassen der Wohnstraße bemerkte die Familie ein fremdes Auto. "Es hatte ein ausländisches Kennzeichen. Der Pkw ist recht langsam gefahren." Das kam dem Vater verdächtig vor,  ließ die Alarmglocken aber noch nicht schrillen. Die Familie fuhr gemeinsam zum Supermarkt und blieb anschließend beim Schlosspark Bärnbach stehen, um noch zum dortigen Spielplatz zu spazieren. "Dann sind wir auch schon wieder aufgebrochen, um 16.15 Uhr waren wir daheim."

Zwei Verdächtige gesichtet

Doch das kurze Zeitfenster hatte gereicht. "Ich habe beim Rückweg wieder den verdächtigen Pkw gesehen, diesmal abgestellt", erzählt der Weststeirer. "Beim Weg zu unserem Haus kamen uns dann auch zwei fremde Männer entgegen, die eine Reisetasche trugen." Da packte den Familienvater eine böse Vorahnung. "Ich habe zu meiner Familie gesagt, sie sollen draußen warten und bin hinein." Ein Schritt ins Haus genügte: Der Vorraum war komplett verwüstet. Sofort wurde die Polizei alarmiert, der Weststeirer drehte zur Sicherheit auch noch eine Runde um sein Haus. "Sie sind wohl durch die Kellertür eingedrungen. Beim Rundgang habe ich dann gesehen, dass auch bei den Nachbarn ein Kellerfenster offen stand." Also rief er seine Nachbarin an, um nachzufragen: Auch sie fiel aus allen Wolken, das Fenster hatte sie beim Fortgehen geschlossen.

Zwei Einbrüche also, beide in abgeschlossene Häuser - mitten am Tag, binnen 45 Minuten. "Die Polizei Voitsberg hat dann die Spuren gesichert, wir haben währenddessen im Garten gewartet." Besonders für die Kinder sei die Situation herausfordernd gewesen. "Wir haben seither natürlich mit ihnen darüber gesprochen, aber es war für sie schon schwer." Dazu komme die ohnehin angespannte Situation - kein guter Mix. "Es ist nie lustig, wenn eingebrochen wird, aber aktuell ist es ein ganz seltsames Gefühl." Er wisse gar nicht, ob er wütend oder einfach nur traurig sein soll, erzählt der Betroffene. "Ich frage mich auch, wie ausländische Täter, sollten es wirklich die beiden Männer gewesen sein, bei Corona und Co. überhaupt über die Grenze kommen."

Die Einbrecher verwüsteten die durchsuchten Zimmer
Die Einbrecher verwüsteten die durchsuchten Zimmer © privat

Die Beschreibung der Verdächtigen und des Pkw gab der Kainacher an die Polizei weiter. Und: "Ich habe mir das Kennzeichen des Wagens gemerkt, vielleicht hilft dass dabei, sie noch zu stoppen." Die Täter scheinen jedenfalls fleißig gewesen zu sein: Um etwa 14 Uhr wurden in Hitzendorf mehrere Einbrüche gemeldet. Mitgenommen haben sie vor allem Bargeld und Schmuck. "Handys haben sie zum Beispiel liegen gelassen, nur ein iPad fehlt", schildert der Familienvater. Schmerzen würde aber der emotionale Wert: "Weg sind etwa die Taufketterl meiner Kinder oder ihre Münzsammlung. Das kann man nicht eins zu eins ersetzen." Außerdem sei das Haus innen verwüstet worden, vom Vorraum bis ins Arbeitszimmer.

Wer hat etwas gesehen?

Die Polizeiinspektion Voitsberg bittet um zweckdienliche Hinweise. Wer etwas gesehen hat, soll sich unter 059 133 6190 100 melden.