Unglücksfälle und Unwetter berühren überall auf der Welt. Doch mit der örtlichen Nähe steigt die Betroffenheit. In der Region waren es tragische Unfälle, die die Menschen über den Bezirk Voitsberg hinaus berührten. Im Sommer kollidierte ein Pkw an einem unbeschrankten Bahnübergang in St. Johann ob Hohenburg mit einem Personenzug der GKB. Der Lenker wurde schwer verletzt, die Tochter am Beifahrersitz reanimiert, nachdem die Freiwillige Feuerwehr die 27-Jährige aus dem Autowrack gerettet hatte. Sie erlag ihren Verletzungen jedoch Tage später im Krankenhaus.
Tödliche Unfälle
Im März verstarb eine Frau, die bei einem Unternehmen in Stallhofen als Reinigungskraft gearbeitet hatte. Sie war mit dem Arm im elektronischen Tor stecken geblieben. Als ihr Ehemann sie fand, war die Frau erfroren. Die Feuerwehr musste das Opfer bergen. Kurz vor Weihnachten kollidierten am Autobahnzubringer Mooskirchen zwei Pkw frontal: Ein 60-jähriger Lenker aus der Region starb. Und im November erlitt ein Weststeirer tödliche Verletzungen, nachdem er auf der B 70 bei Krottendorf mit einem Lkw kollidiert war. Ende August war zudem ein Motorradlenker (64) aus der Südoststeiermark am Gaberl tödlich verunglückt.
Bei jedem Unglück waren die Einsatzkräfte zur Stelle, um Leben zu retten. „Wir sind mit dem Gedanken zum Unfall gefahren, jemanden retten zu können“, erzählte Hans Peter Sturmann, der stellvertretende Kommandant der FF Gaisfeld, nach der tragischen Kollision auf der B 70. „Man sieht die Rettung auf der Straße stehen, der Motorblock liegt neben dem Auto...“, versuchte er damals das Szenario zu beschreiben.
Hagel, Sturm und Regen
Es waren aber auch Unwetter, die den Einsatzkräften im Jahr 2018 einiges abverlangten – die zum Glück kein Menschenleben gefordert hatten. Im Juni musste Piberegg nach einem heftigen Sturm zum Katastrophengebiet erklärt werden: Umgeknickte Bäume, die über einem Wildbach hingen, hatten für Gefahr gesorgt. Wäre noch mehr Regen gefallen, hätte sich das Wasser gestaut und Piberegg überflutet.
Piberegg: Angst vor dem nächsten Regen
Im August hatte einschweres Hagelunwetter die Voitsberger Innenstadt binnen 20 Minuten unter Wasser gesetzt. Umliegende Feuerwehren mussten ausrücken, um die Voitsberger „Florianis“ zu unterstützen, um geflutete Keller und Geschäftsräume auszupumpen und Bäume von Dächern zu räumen.
Abgebrannte Häuser
Gefordert waren die Rettungskräfte auch in Ligist: Binnen 24 Stunden hatte es Anfang November zwei Mal gebrannt. Zuerst war eine Selche in einem Nebengebäude einer Landwirtschaft vollständig niedergebrannt. Sieben Feuerwehren konnten ein Übergreifen der Flammen auf einen angrenzenden Wald verhindern – nur um am darauffolgenden Tag erneut auszurücken: In einem Wohnhaus am Ligister Marktplatz war Feuer ausgebrochen: Robert Wagnest und Gerhard Brandstätter von der Faschingsrunde Ligist waren sofort hingeeilt, um die schockierte Besitzerin zu retten: Die Frau blieb unverletzt.
Auch in Edelschrott ist Ende September ein Wohnhaus niedergebrannt – zum Glück war zum Zeitpunkt des Feuers niemand zuhause. Ebenso im November, als in Hirschegg-Packein Ferienhaus aus Holz dem Feuer zum Opfer gefallen war.
Gewalttat in Voitsberg
Schockiert hat im abgelaufenen Jahr eine Gewalttat in Voitsberg: Der Beschauarzt hatte einen natürlichen Tod festgestellt, ein Voitsberger (82) sollte daraufhin eingeäschert werden. Die Stieftochter hatte jedoch Bedenken und alarmierte die Polizei. Eine Obduktion zwei Wochen später – Ende Juli – bestätigte schließlich eine Gewalttat. Unter Tatverdacht: der Sohn (54).
Persönlichkeiten: Sie werden fehlen
2018 starben außergewöhnliche Persönlichkeiten des Bezirks: Fritz Kosir, Szenewirt des legendären „Madclub“ in Bärnbach, ist am
1. Dezember im Alter von 82 Jahren verstorben. Mit nur 53 Jahren ist Siegfried Steurer, der letzte Bürgermeister von Salla, am 31. Mai völlig unerwartet verstorben. Der ÖVP-Politiker war 2005 in die Kommunalpolitik eingestiegen. Am 26. September ist der Köflacher Künstler Friedrich Ehrbar mit 95 Jahren verstorben. Ende Jänner war Architekt und Maler Fritz Kloiber (73) überraschend gestorben.
Aufreger: Das war kein Faschingsscherz
Für viel Aufregung sorgte der 1. Bärnbacher Faschingsclub Anfang Dezember: Wenige Wochen vor der ersten Faschingssitzung gab der Verein seine Auflösung bekannt. Der Grund: Zu wenig Nachfrage beim Ticketverkauf und damit ein zu hohes finanzielles Risiko.
Aufreger war auch das Nachtlokal „Stau“ in Köflach: Anrainer beschwerten sich über Vandalismus, die Gemeinde verlegte die Sperrstunde vor.
Forsttraktor geriet außer Kontrolle
Ein Forsttraktor geriet Anfang Mai in Voitsberg außer Kontrolle und ramponiertefünf neuwertige Wagen vor einem Autohaus. Vor dem Eingang kam der 14-Tonner schließlich zu stehen. Verletzt wurde zum Glück niemand, rund 200.000 Euro Sachschaden sind entstanden.
In dasselbe Autohaus hatten im März - wenige Wochen vor dem Unfall mit dem Forsttraktor - Unbekannte eingebrochen: Die sogenannte BMW-Bande, die landesweit Autoteile der Marke BMW gestohlen hatte, brach neun Wagen des Autohauses Papst auf und stahl etwa Navi-Systeme.
Stau, Stau, Stau
Ebenfalls war Aufreger ist die Tunnelsanierung in Voitsberg. Seit 20. März rollt der Verkehr nicht mehr durch die Unterflurtrasse, sondern das Voitsberger Stadtgebiet: die Sanierung des Tunnels hat begonnen. Vor allem im Sommer sorgte die Totalsperre für viel Stau, die Feuerwehr übte Kritik.