Angespannt verfolgt Familie Hausberger vulgo Paulhuber aus dem Oswaldgraben in Kainach die Wettervorhersagen. Und hofft, dass Gewitter und Regengüsse ausbleiben. Denn direkt hinter ihrem Stallgebäude ist am Montag eine Hangrutschung aufgetreten. Gewaltige, mehrere Tonnen schwere Felsbrocken haben sich gelöst und drohen auf das Wirtschaftsgebäude zu donnern. „Wir haben in der Vorwoche einen Weg für den Viehtrieb angelegt, am Montag sollten die Arbeiten abgeschlossen sein“ berichtet Besitzer Johann Hausberger. Bereits am Sonntag bemerkte man einige kleinere Steinbrocken, die sich losgelöst hatten, maß ihnen jedoch nicht allzu große Bedeutung zu.

Meterlange Risse im Boden

Bei einer am Montag sofort durchgeführten Besichtigung entdeckte Hausberger auf einem sehr steilen, rund 1000 Quadratmeter großen Areal meterlange Risse und Sprünge im Boden, „die bis zu einem dreiviertel Meter tief und 20 bis 30 Zentimeter breit waren“, so der geschockte Besitzer. „Kommt der Hang in Bewegung, der Stadel würde weggefegt, komplett zerstört werden. Auch das Wohnhaus wäre wohl betroffen. “

Nach einem Gespräch mit einem sofort herbeigerufenen Versicherungsfachmann wurde Kainachs Bürgermeister Viktor Schriebl informiert und um Unterstützung gebeten. Schriebl wiederum alarmierte die Freiwillige Feuerwehr Kainach. Mit Planen deckten die Florianis den Hang ab. Eine ungemein schwierige und anstrengende Arbeit auf dem extrem steilen, zerklüfteten Hang, immer in der Ungewissheit, ob sich nicht Felsbrocken lösen und Menschen gefährden. Die Planen wurden schließlich mit Sandsäcken beschwert.

Feuerwehr im Einsatz

„Das Abdecken des Geländes mit den zahlreichen Erdspalten war unbedingt notwendig“ schildert Schriebl, „jeder Regenguss wäre eine Gefahr, das Wasser würde in die Fugen eindringen und gewaltige Erd- und Felsmassen zum Rutschen bringen. Durch das Abdecken ist die ärgste Gefahr gebannt.“ Schriebl nahm umgehend Kontakt mit Franz Fuchsbichler von der zuständigen Abteilung der Landesregierung auf. „Dieser wird gemeinsam mit einem Geologen die Hangrutschung besichtigen und ein Gutachten erstellen, damit Sicherungsmaßnahmen sinnvoll eingeleitet werden können“ so der Bürgermeister.