Nach dem starken Sturm am Dienstagabend, der von der Koralm über weite Teile der Steiermark gefegt ist und in Graz ein Todesopfer gefordert hat, hat das Land Mittwoch am Nachmittag den Ortsteil Piberegg der Stadtgemeinde Bärnbach zum Katastrophengebiet erklärt. In der Nacht auf Donnerstag hat sich die Lage aber entspannt, erklärt Bereichfeuerwehrkommandant Christian Leitgeb: "Keine einzige Feuerwehr musste in der Nacht ausrücken. Die Feuerwehr Afling macht am Donnerstag Kontrollfahrten zu den Bächen."

Starke Verklausungen

LH-Stellvertreter Michael Schickhofer, der Katastrophenreferent des Landes ist, hat Piberegg wegen möglicher starker Verklausungen im Bach im Freisinggraben zum Katastrophengebiet erklärt. Die Bezirkshauptmannschaft muss Unternehmen beauftragen, mit schwerem Gerät aufzuräumen - anders ist es nicht möglich, dass die wuchtigen Bäume, die der Sturm entwurzelt hat, dort beseitigt werden. Bezirkshauptmann Hannes Peißl am Mittwochvormittag: "Wir sind im Freisinggraben vor Ort und weisen die Unternehmen für die Aufräumarbeiten an."

Auch am Donnerstag liegen im Katastrophengebiet Piberegg noch unzählige entwurzelte Bäume
Auch am Donnerstag liegen im Katastrophengebiet Piberegg noch unzählige entwurzelte Bäume © Katharina Siuka

Verkehrsbehinderungen

Mit schwerem Gerät werden seit Donnerstagmorgen die Verklausungen und umgestürzten Bäume im Freisinggraben in Piberegg beseitigt. Wegen der Arbeiten müssen Verkehrsteilnehmer auf der Fahrt nach Piberegg aktuell mit Behinderungen und kurzzeitigen Anhaltungen rechnen.

Piberegg: Angst vor dem nächsten Regen

In Piberegg ist zudem die Zufahrt zueinem Gehöft gesperrt, berichtet Bärnbachs Bürgermeister Bernd Osprian: Der starke Wind hat die Zufahrtsstraße völlig mit entwurzelten Bäumen versperrt, sodass es für die Einsatzkräfte nach wie vor kein Durchkommen gibt. Laut Peißl wird auch dort daran gearbeitet, die Stämme zu entfernen. Von Bewohnern dieses Siedlungsgebietes heißt es aber, dass eine andere Zufahrt - nämlich über den Freisinggraben - befahrbar ist.

Aus dem Büro Schickhofer heißt es Donnerstag am Morgen, dass die Lage im Bezirk unter Kontrolle sei. Die Aufräumarbeiten in Piberegg seien im Gange. Bei weiteren Unwettern mit Starkregen, hieß es am Mittwoch, könnten noch weitere Gebietsteile des Bezirks Voitsberg zum Katastrophengebiet erklärt werden.

Weiteres Unwetter am Mittwoch

Nach dem Sturm am Dienstagabend, zog Mittwoch am Nachmittag ein weiteres Unwetter über den Bezirk Voitsberg. So stand die Feuerwehr Kainach wieder im Einsatz, nachdem der sogenannte Krametergraben, die Verbindungsstraße zwischen den Gemeinden Kainach und Geistthal-Södingberg, im Kainacher Ortsteil Gallmannsegg unter Wasser gestanden hat. Weiters in Gallmannsegg hat es auf der Straße zum Alten Gasthof Kapitel einen Erdrutsch gegeben. Auch dort stehen die Feuerwehrkameraden im Einsatz, um aufzuräumen.

Im Unwettereinsatz sanden auch die Feuerwehren Köflach und Stallhofen. Die Feuerwehr Voitsberg musste einen Baum aus der Kainach bergen, um eine Verklausung zu verhindern. Und vor den Kremser Reihen in Fahrtrichtung Voitsberg standen Äcker unter Wasser.

Unwetter über Ligist
Unwetter über Ligist © LR Alina-Ecaterina Balent

Das Unwetter rollte am Mittwoch am späten Nachmittag weiter gegen Süden´: Dort standen die Feuerwehren Krottendorf, Ligist und Steinberg im Unwettereinsatz. Von Leserreporterin Alina-Ecaterina Balent aus Ligist hat uns folgender Schnappschuss auf Facebook erreicht:

Schließlich standen auch in den östlicheren Bereichen Köppling, Söding und Hallersdorf die Feuerwehren im Einsatz. "Insgesamt hat es bis zum Abend kein großes Problem gegeben, die Pegelstände gehen zurück", erklärte der stellvertende Bereichsfeuerwehrkommandant Klaus Gehr auf Nachfrage. Bereichfeuerwehrkommandant Christian Leitgeb: "Die Aufräumarbeiten sind für uns soweit abgeschlossen."