Im Dauereinsatz befanden sich seit den frühen Morgenstunden die Feuerwehren im Bezirk Voitsberg. Durch den anhaltenden Starkregen war der Pegel der Kainach und der umliegenden Bäche stark angestiegen. "Derzeit haben wir den kritischen Zustand noch nicht erreicht, wenn es so weiterregnet, könnte es allerdings bedenklich werden", sagte Klaus Gehr, Kommandant der Voitsberger Feuerwehr, am Dienstagvormittag.

Allerdings stoppten die Regenmaßen im Bezirk Voitsberg rechtzeitig ab: Man kam mit einem blauen Auge davon. "Die Lage entspannt sich", erklärte Bereichsfeuerwehrkommandant Christian Leitgeb am später Dienstagnachmittag. Wie von den Meteorologen erwartet, schwächte der Starkregen ab den Mittagsstunden ab.

Wetterausblick: Das bringt der Mittwoch

Die Nacht auf Mittwoch, berichtet Friedrich Wölfelmaier von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Graz, dürfte bezirksweit ruhig verlaufen, "es sollte fast keinen Regen geben". Ein ähnliches Bild zeichnet der Meteorologe für den morgigen Mittwochvormittag. "Das Schlimmste ist aus derzeitiger Sicht überstanden."

Mittwoch am Nachmittag sind zwar punktuelle Schauer und Gewitter möglich, dauerhafter Starkregen sollte sich aber im Bezirk keiner mehr einstellen. Allerdings, warnt Wölfelmaier, ist die Erde gesättigt - auch bei kurzen Schauern sind am Mittwoch noch geflutete Keller möglich. Mit Dauereinätzes der Feuerwehren, so wie am Dienstagvormittag, rechnet der Meteorologe aus derzeitiger Sicht aber nicht.

Nachlese: Das richtete der Starkregen am Dienstag an

16.00 Uhr: Die Feuerwehr gibt für den ganzen Bezirk Entwarnung

"Die Lage entspannt sich", kann Bereichsfeuerwehrkommandant Christian Leitgeb Dienstag am Nachmittag vermelden, "wir haben die Lage im Griff." Der Starkregen hat, wie von den Meteorologen prognostiziert, im Bezirk Voitsberg ab dem frühen Nachmittag nachgelassen. "Wir hatten Glück im Unglück", sagt Leitgeb.

13.20 Uhr: Wasserpegel in Stallhofen gehen zurück

In Stallhofen, berichtet der stellvertretende Feuerwehrkommandant Christian Hochegger, scheint sich die Lage am frühen Nachmittag zu entspannen. "Die Pegel gehen derzeit zurück, das ist sehr gut. Ansonst würde es sehr kritisch ausschauen", berichtet er. Zwischenzeitig war der Södingbach über die Ufer getreten, die Feuerwehr musste mehrere Keller und Garage auspumpen. Ebenso musste die Gemeinde Straßenzüge wegen des Wassers kurzzeitig sperren.

Wie sehr der Starkregen die Bäche in Stallhofen anschwellen ließ, hat die Feuerwehr mit einem Video festgehalten:

13 Uhr: Lage in Köppling entspannt sich

Auch in Köppling, berichtet die Feuerwehr, entspannt sich die Lage ebenfalls. Der Pegel der Söding in Neudorf (Gemeinde Köppling) ist bereits zurückgegangen, die Straße ist nicht mehr überschwemmt. "Kurzfristig mussten wir eine Sperre errichten, weil die Befahrung der Straße nicht mehr gefahrlos möglich war", sagt der stellvertretende Kommandant Werner Holzer.

Die Söding trat am Vormittag über die Ufer, inzwischen geht der Wasserstand wieder zurück
Die Söding trat am Vormittag über die Ufer, inzwischen geht der Wasserstand wieder zurück © FF Köppling

12 Uhr: In Krems entspannt sich die Lage zu Mittag

Das Rückhaltebecken in Lobming in Richtung Stallhofen
Das Rückhaltebecken in Lobming in Richtung Stallhofen © Katharina Siuka

Während zahlreiche Feuerwehren (Ligist, Krottendorf oder Stallhofen) nach wie vor im Einsatz stehen, hat sich die Lage für die Feuerwehr Krems beruhigt. Hanns Kraxner hat uns mitgenommen auf eine Kontrollfahrt - besonders erwischt hat es Lobming, wo zahlreiche Keller und Garagen im Wasser gestanden hatten. Das Rückhaltebecken ist gut gefüllt, hat derzeit aber noch Kapazitäten. Dramatisch enden können hätte es in Lobming in einer Siedlung nahe eines Waldes: Über diesem Bachbett hatten gestern noch Holzstämme gelegen, berichtet Kraxner. Wäre sie das auch heute noch - mittlerweile liegen sie in einer Wiese daneben -, wer weiß, wohin das Wasser dann geschossen wäre.

12 Uhr: Sportplatz in Stallhofen ist überschwemmt

Leserreporter Christopher Hausegger berichtet, dass die Pegel in Stallhofen zwar bereits zurückgehen, der Mühldorfer Sportplatz aber überschwemmt ist.

11.30 Uhr: Straßensperre

Auch in Klein-Gaisfeld stehen die Straßen teils unter Wasser
Auch in Klein-Gaisfeld stehen die Straßen teils unter Wasser © Simone Rendl

Die Auen Straße in Krottendorf-Gaisfeld ist inzwischen wegen Überflutung gesperrt.

10.30 Uhr: Überschwemmte Garagen und Keller in Voitsberg

In Voitsberg, berichtet Walter Ninaus von der Feuerwehr, standen in den Morgenstunden die Grünegasse, die Grillparzerstraße, der Bergweg und die Fripertingerstrasse im Fokus der Einsatzkräfte. Zahlreiche Keller und Garagen wurden überschwemmt, die Kameraden halfen mit Sandsäcken, Tauchpumpen und Nasssaugern aus.

Ein großes Problem, berichtet Ninaus, herrscht seit Jahren in der Grünegasse und Grillparzerstraße: Dort ist der verrohrte Kanal zu klein, er kann das Wasser nicht aufnehmen. Damit fließt das Wasser die Grillparzerstraße entlang.

10 Uhr: Hangrutsche im Teigitschgraben

Auch im Teigitschgraben musste die Krottendorfer Feuerwehr aufräumen. Der Regen hatte zwei Hangrutsche ausgelöst. "Die Straße ist zwar befahrbar, daneben geht es jetzt allerdings 20 Meter nach unten", sagt der stellvertretende Kommandant Gernot Marhold. Zudem drückt es das Wasser aus der Kanalisation in die Keller der Krottendorfer. "Entspannung ist noch nicht in Sicht.

9.30 Uhr: Der Pegel der Kainach steigt

Um 8 Uhr heilt der Pegel der Kainach in Voitsberg bei 1,73 Meter
Um 8 Uhr heilt der Pegel der Kainach in Voitsberg bei 1,73 Meter © hydrographie.steiermark.at

Aktuell, so kann man auf der Webseite der Hydrographie Steiermark ablesen, schießen 132.000 Liter Wasser in der Sekunde im Raum Lieboch durch die Kainach. Normal liegt man hier bei 17.000 Liter. Der Pegelstand der Kainach im Raum Voitsberg hat sich mittlerweile fast verdoppelt und lag bei der letzten Messung um 9 Uhr bei 1,73 Metern.

9 Uhr: Die Lage in den Morgenstunden

Mehrere Keller mussten im Laufe der letzten Morgen- und Nachtstunden ausgepumpt werden. Vor allem im Unterland im Bereich Hallersdorf (rund um das Rüsthaus stieg der Grundwasserspiegel bedrohlich an, überschwemmte Keller waren die Folge), Krottendorf-Gaisfeld und Köppling spitzt sich die Lage bereits zu.

"Noch sind keine Straßen gesperrt", in Hallersdorf und Södingberg haben wir allerdings schon begonnen Sicherungsarbeiten vorzunehmen, da die Straßen teilweise überschwemmt sind. Wir müssen abwarten, wie es weiergeht. Auf der L317 sieht es ebenfalls kritisch aus", sagt Bereichsfeuerwehrkommandant Christian Leitgeb.

Im Laufe des Dienstagvormittages, berichtet Friedrich Wölfelmaier von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Graz, können noch zehn bis 15, möglicherweise sogar 20 Liter Regenwasser pro Quadratmeter hinzu kommen. "Im Laufe des Tages entspannt sich der Starkregen aber." Der Meteorologe rechnet damit, dass die Regenmenge ab den frühen Nachmittagsstunden deutlich abnimmt, fünf Liter pro Quadratmeter sind dann noch im Bezirk Voitsberg möglich.

In den Nachtstunden hat es in der Weststeiermark jedenfalls durchgeregnet. In Deutschlandsberg verzeichnete die ZAMG 82 Liter pro Quadratmeter, in der Wetterstation in Köflach waren es 23 Liter, also deutlich weniger. "In den Bergen, etwa auf der Pack, waren es bis zu 100 Liter pro Quadratmeter. Aber das war eher in unbewohntem Gebiet der Fall", sagt Wölfelmaier.

Videos: Katharina Siuka, Michael Wappl, FF Stallhofen