Angespannt ist die Stimmung im Bezirksparteibüro der SPÖ in Voitsberg kurz vor der ersten Hochrechnung um 17 Uhr. Die ersten Probleme der anwesenden Parteimitglieder hatten allerdings nichts mit dem Wahlergebnis, sondern mit der Technik zu tun. Durch einen defekten Fernseher muss die Übertragung der Hochrechnung auf dem Bildschirm eines Standcomputers angesehen werden. "Nur blaues und schwarzes Bild, das fängt ja gut an", scherzt Bezirksgeschäftsführer Werner Kristandl noch.
Als man endlich ein Bild zustande bekommt, ist man mit dem nächsten Hindernis konfrontiert: dem Ton. Einen ersten Grund zum Jubeln gibt es, als in einem der Schränke funktionstüchtige Lautsprecher gefunden werden und der Übertragung nichts mehr im Weg steht.
Nationalratsabgeordnete Elisabeth Grossmann zeigt sich Minuten vor der ersten Hochrechnung noch optimistisch und weist auf die kleineren Parteien hin: "Man darf auch die Menge an kleinen Parteien, die diesmal zur Auswahl stehen, nicht unterschätzen. Sie könnten beim Endergebnis einen Unterschied machen."
Alle sind gespannt
Pünktlich zur Hochrechnung haben sich neben Grossmann auch Rosentals Bürgermeister Engelbert Köppel, Bärnbachs Bürgermeister Bernd Osprian und Landtagsabgeordneter Karl Petinger im Parteibüro eingefunden. Alle Augen sind gespannt auf den Bildschirm gerichtet.
Nach Verkündung des vorläufigen Ergebnisses macht sich bedrückte Stimmung im Bezirksparteibüro breit. Hinter der ÖVP und den Freiheitlichen haben es die Sozialdemokraten bundesweit nur auf den dritten Platz geschafft. Osprian macht seiner Enttäuschung Luft: "Ein dritter Platz ist für die SPÖ enttäuschend, ich habe mehr Hoffnungen in das Ergebnis der Wahl gesteckt. Sollte es wirklich zu einer schwarz-blauen Koalition kommen, müssen wir uns mit unserem Platz in der Opposition erst anfreunden, das ist Neuland für uns."
Kurz bevor Grossmann in die Zentrale nach Graz fährt, sagt sie noch: "Noch kann es eine geringfühige Änderung geben, wir hoffen immer noch auf den zweiten Platz. Ich persönlich hätte sogar ein schhlechteres Ergebnis für unsere Partei erwartet, ich bin nich sonderlich überrascht. Wir haben versucht, mit einem ausgewogenen Parteiprogramm Wähler zu gewinnen, aber das Spielen mit den Ängsten der Menschen, wie es andere Parteien betreiben, scheint mehr gefruchtet zu haben."